Milben bei Hunden: Parasiten erkennen & behandeln
Milben sind Parasiten, die beim Hund ernstzunehmende Gesundheitsprobleme verursachen können. Erfahren Sie alles über diverse Milben, die Hunde befallen, sowie über die Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten der einzelnen Milbenarten.
Inhaltsverzeichnis
💡Das Wichtigste zu Milben bei Hunden auf einen Blick
- Parasiten: Milben gehören zur Gruppe der Spinnentiere. Zu den am häufigsten auftretenden Milbenarten beim Hund gehören Futtermilben, Pelzmilben, Ohrmilben und Grasmilben. Zudem können beim Hund Demodex-Milben und Grabmilben auftreten.
- Symptome: Milben lösen beim Hund diverse Symptome wie Ausschlag und Haarausfall aus. Zu weiteren Merkmalen einer Infektion können heftiger Juckreiz und Irritationen der Haut zählen.
- Übertragung: Milben werden bei Welpen oft von der Mutter übertragen, besonders während des Säugens. Auch enger Kontakt beim Spielen oder Beschnuppern eines befallenen Tieres kann zur Ansteckung führen. Zudem können Milben über kontaminierte Gegenstände wie Decken weitergegeben werden.
- Behandlung: Je nach Milbenart kann die Behandlung von Milben bei Hunden unterschiedlich aussehen. Neben klassischen Behandlungsmöglichkeiten wie Spot-on-Präparaten können Hausmittel als ergänzende Hilfe gegen Milben beim Hund genutzt werden. Wichtig ist schnelles Handeln, da Milben beim Hund zügig bekämpft werden sollten, um eine Vermehrung und Verbreitung der Parasiten zu verhindern.
Was sind Milben beim Hund?
Milben sind wie Zecken Parasiten, die Menschen und Tiere wie Hunde und Katzen befallen. Sie sind mikroskopisch klein und lassen sich daher meist nur schwer erkennen. In der Regel erreichen sie eine Größe zwischen 0,1 und 1 Millimeter. Es gibt Tausend verschiedene Milbenarten, die in vielen verschiedenen Lebensräumen vorkommen. Manche Milben leben im Boden, auf Pflanzen oder in Tieren, während andere in Haushalten zu finden sind.
Welche Milben befallen den Hund?
Einige Milbenarten sind extrem nützlich und helfen beispielsweise bei der Schädlingskontrolle, andere Milbenarten können bei Ihren geliebten Hunden schwerwiegende Krankheiten verursachen. Zu den häufigsten Milbenarten beim Hund zählen:
- Futtermilben
- Pelzmilben
- Ohrmilben
- Grasmilben
- Demodex-Milben
- Grabmilben
Futtermilben beim Hund
Futtermilben (Acaridae), auch Vorratsmilben genannt, befinden sich oft in falsch gelagertem oder in feucht gewordenem Hundefutter. Nassfutter ist in der Regel milbenfrei. Obwohl Futtermilben den Hund nicht direkt befallen, können sie allergische Reaktionen auslösen, wenn Ihr Hund kontaminiertes Futter frisst. Treten die Symptome wie Juckreiz oder Niesen immer nach dem Fressen auf, kann es sich neben einer Allergie gegen Futtermilben auch um eine Futtermittelallergie bei Ihrem Hund handeln. Diagnostiziert werden beide Allergien durch einen Haut- oder einen Bluttest.
Pelzmilben beim Hund
Pelzmilben (Cheyletiella blakei) bzw. Raubmilben ernähren sich von Hautmaterial und Gewebeflüssigkeit und leben im Fell des Hundes. Pelzmilben sind ansteckend und werden vor allem durch direkten Körperkontakt übertragen. Befallene Regionen sind oft der Rücken, die Kruppe sowie der Kopf und die Ohren. Besonders gefährdet von diesen Milben sind Welpen und geschwächte Tiere sowie Hunde in Gruppenhaltung oder Zwingern.
Manche Tiere zeigen kaum Symptome, aber bei Hunden, die von diesen Milben befallen sind, kann der Juckreiz in der Nacht oder bei Wärme zunehmen. Die Diagnose erfolgt durch mikroskopische Untersuchung von Haaren und Schuppen oder durch die Entnahme spezieller Proben der Haut. Zur Behandlung stehen antiparasitäre Mittel zur Verfügung, die von der Tierärztin oder dem Tierarzt verschrieben werden können.
Ohrmilben beim Hund
Ohrmilben (Otodectes cynotis) bei Hunden werden meist durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren übertragen. Diese Milben können vor allem Hunde anstecken, die in Gruppen gehalten werden oder gerne mit anderen Vierbeinern spielen. Diese Milben leben im Gehörgang des Hundes und ernähren sich von Hautschuppen und Ohrenschmalz. Auch Katzen können von Ohrmilben befallen werden.
Eine frühzeitige Behandlung dieser Milben bei Ihrem Hund ist wichtig, um Komplikationen zu vermeiden. Ohrmilben können unbehandelt zu schweren Ohrenentzündung bei Ihrem Hund führen, im Extremfall sogar zum Hörverlust. Zudem besteht die Gefahr, dass sich die Milben auf den gesamten Körper des Hundes ausbreiten oder im schlimmsten Fall bis ins Gehirn gelangen. Regelmäßige Ohrkontrollen helfen, einen Milbenbefall frühzeitig zu erkennen.
Grasmilben (Herbstgrasmilben) beim Hund
Besonders gefährdet durch einen Befall von Grasmilben (Neotrombicula autumnalis), auch Herbstgrasmilben genannt, sind Hunde, die sich viel im Freien aufhalten. Zwar lässt der Name „Herbstgrasmilbe“ vermuten, dass die Grasmilbe nur im Herbst aufritt, allerdings sind diese Milben bei Hunden bereits ab April zu finden. Durch mildere Wintertemperaturen besteht auch in dieser Jahreszeit die Gefahr eines Befalls. Lesen Sie hier weitere Informationen zu Grasmilben beim Hund.
Diese Milben lauern in Gärten, auf Wiesen oder beim Spaziergang durch Grasflächen und befallen die Körperbereiche Ihres Hundes, die direkten Boden- bzw. Graskontakt haben. Somit sind die Stellen Ihres Hundes, die am ehesten von diesen Milben infiziert werden, sein Bauch seine Pfoten und seine Ohren.
Demodex-Milben beim Hund
Demodex-Milben (Demodex canis), auch Haarbalgmilben genannt, leben in kleinen Mengen in den Haarfollikeln aller Hunde. Die Milben führen bei Ihrem Hund bei einer Überpopulation zu Demodikose, einer entzündlichen Hauterkrankung. Diese Milben können vor allem bei Welpen und bei Hunden mit einem geschwächten Immunsystem schwere Erkrankungen auslösen.
Die Diagnose erfolgt durch die Untersuchung von Hautgeschabsel. Die Behandlung von Milben beim Hund richtet sich nach der Schwere des Befalls. In leichten Fällen genügt eine Überwachung, während schwerere Fälle eine medikamentöse und aufwendige Behandlung erfordern.
Grabmilben (Sarcoptes/Räudemilben) beim Hund
Grabmilben, auch bekannt als Räudemilben oder Sarcoptes-Milben, sind die Verursacher der Sarcoptes-Räude. Beim Hund graben sich diese Milben in die Haut und befallen Bauch, Ohren, Schnauze und Sprunggelenke. Sie verursachen extremen Juckreiz und Hautveränderungen. Besonders gefährdet sind aktive Hunde, die häufig Kontakt zu anderen Hunden haben oder in Berührung mit Füchsen und deren Umgebung kommen. Ein Befall mit Räudemilben beim Hund ist hoch ansteckend und sollte schnell behandelt werden.
Räudemilben können durch ein Hautgeschabsel diagnostiziert werden. Die Behandlung der Milben erfolgt beim Hund durch spezielle Antiparasitika. Eine umfassende Reinigung der Umgebung und aller Haustiere ist notwendig, um die Grabmilben vollständig abzutöten. Die Behandlung Ihres Hundes umfasst spezifische Mittel gegen Milben sowie Maßnahmen gegen bakterielle Infektionen der Haut und zur Kontrolle des Juckreizes.
Symptome von Milben bei Hunden
Obwohl Hunde von diversen Milben befallen werden können, gibt es Symptome, die bei nahezu jeder Milbenart auftreten können. Hierzu gehören:
- Starkes Kratzen
- Extremer Juckreiz
- Haarausfall
- Hautrötungen
- Schuppenbildung
- Dunkles Ohrsekret (bei Ohrmilben)
- Entzündungen und Wunden durch Kratzen
Wenn Sie eines oder mehrere dieser von Milben ausgelösten Symptome bei Ihrem Hund feststellen, sollten Sie schnell eine Tierärztin oder einen Tierarzt aufsuchen, um die genaue Milbenart zu identifizieren und die richtige Behandlung einzuleiten. Es ist wichtig, der Verbreitung und Vermehrung der Milben entgegenzuwirken, da ansonsten nicht nur das Wohlbefinden Ihres Hundes beeinträchtigt werden kann, sondern auch Ihr eigenes und das anderer Tiere.
Welche Milben sind gefährlich für den Hund?
Milben übertragen zwar keine Krankheiten auf Ihren Hund, führen jedoch häufig zu Juckreiz und Fellverlust, was sekundäre Hautinfektionen durch Bakterien und Pilze begünstigen kann. In solchen Fällen ist oft eine antibiotische Behandlung von Milben beim Hund unter tierärztlicher Aufsicht nötig, bevor der eigentliche Milbenbefall behandelt wird. Milben können auf Katzen, auf Hunde oder Menschen übergehen.
Während Grasmilben, Pelzmilben, Ohrmilben und Futtermilben unangenehme Symptome wie Juckreiz bei Ihrem Hund auslösen können, sind vor allem Grabmilben und Demodex-Milben gefährlich für Ihren Vierbeiner.
Die Grabmilbe bohrt bis zu 1 cm tiefe Gänge in die Haut ihres Wirts und legt dort ihre Eier ab. Dies hat starken Juckreiz beim betroffenen Tier zur Folge. Diese hochansteckende Hauterkrankung ist bei Hunden als Sarcoptes-Räude bekannt. Hier leiden Hunde unter schlimmen Kratzattacken, bei denen sie sich meist blutig kratzen.
Die Demodex-Milben bzw. Haarbalgmilben lösen bei Hunden mit einem geschwächten Immunsystem die Hauterkrankung Demodikose aus, eine der häufigsten von Milben ausgelösten Erkrankungen der Haut beim Hund. Im schlimmsten Fall leidet der Hund unter einer generalisierten Demodikose. Dabei breiten sich die Parasiten und deren Larven auf dem gesamten Körper aus, was sogar lebensbedrohlich für Ihren Vierbeiner sein kann.
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Welche Milben sind für andere Hunde ansteckend?
Einige Milben sind ansteckend für andere Hunde, während andere keine Gefahr der Infektion mit sich bringen. Besonders Grabmilben sowie Ohrmilben gehören zu den ansteckenden Milbenarten, die durch engen Kontakt leicht weitergegeben werden können. Wir erklären Ihnen, welche Milben für Hunde ansteckend sind, wie die Übertragung erfolgt und bei welchen Milbenarten keine Ansteckungsgefahr besteht.
- Futtermilben: Futtermilben sind für andere Vierbeiner nicht ansteckend.
- Grasmilben: Herbstgrasmilben sind für andere Vierbeiner nicht ansteckend.
- Pelzmilben: Pelzmilben sind ansteckend und werden vor allem durch direkten Körperkontakt übertragen.
- Ohrmilben: Ohrmilben werden durch den direkten Kontakt oder kontaminierte Gegenstände übertragen. Diese Milben des Hundes befallen andere Tiere innerhalb einer Wohnung bzw. eines Haushalts.
- Demodex-Milben: Demodex-Milben können beim Säugen der Welpen von der Mutter übertragen werden. Die Überpopulation der Demodex-Milben bei Hunden, die Demodikose, gilt nicht als ansteckend.
- Grabmilben: Grabmilben sind hochansteckend, wobei die Übertragung meist von Tier zu Tier erfolgt, aber auch über die Umgebung möglich ist. Erkrankt ein Hund an Sarcoptes-Räude, ist es unbedingt notwendig, dass auch alle anderen Tiere, mit denen der Hund regelmäßig Kontakt hat, von einer Tierärztin oder einem Tierarzt untersucht werden.
Es gilt hier zu berücksichtigen, dass einige Hunde unter einen Milbenallergie leiden. Diese kann auch von Hunden, die mit Milben befallen sind, ausgelöst werden und zu einer allergischen Reaktion führen.
Welche Milben sind vom Hund auf den Menschen übertragbar?
Sind Milbenarten wie Futtermilben, Ohrmilben und Demodex-Milben nicht vom Hund auf den Menschen übertragbar, bringen andere Parasiten jedoch ein Übertragungsrisiko mit sich. Wir zeigen Ihnen, welche Milben für Hundehalterinnen und Hundehalter unbedenklich sind und mit welchen sie sich infizieren können.
- Futtermilben: Futtermilben sind nicht von Hunden auf den Menschen übertragbar.
- Grasmilben: Herbstgrasmilben sind nicht von Hunden auf den Menschen übertragbar. Allerdings können Sie sich ohne den Hund als Zwischenwirt mit den Parasiten infizieren, beispielsweise während der Gartenarbeit.
- Pelzmilben: Pelzmilben können von Hunden auf den Menschen übertragen werden und lösen juckende Hautentzündungen aus.
- Ohrmilben: Ohrmilben sind nicht von Hunden auf den Menschen übertragbar.
- Demodex-Milben: Demodex-Milben des Hundes sind nicht auf den Menschen übertragbar.
- Grabmilben: Die Sarcoptes-Milben sind vom Hund auf den Menschen übertragbar. Hundehalterinnen oder Hundehalter können sich durch direkten Kontakt ebenso wie über eine infizierte Umgebung anstecken. Allerdings tritt die Erkrankung in Form einer Pseudo-Krätze auf. Das bedeutet, die Milben können sich in der menschlichen Haut nicht vermehren und Symptome wie eine gereizte Haut klingen nach kurzer Zeit von selbst wieder ab.
Welche Mittel helfen beim Hund gegen Milben?
Abhängig von der Milbenart und den Symptomen werden verschiedene Mittel verschrieben. Bei Ohrmilben helfen meist Ohrentropfen oder Cremes. Bei einem starken oder großflächigen Befall, wie bei Demodex-Milben, wird der Hund regelmäßig mit speziellen Shampoos behandelt. Reicht dies nicht aus, können weitere Medikamente nötig sein. Wichtig ist, die Behandlung der Milben bei Ihrem Hund konsequent nach Anweisung der Tierärztin oder des Tierarztes fortzuführen, bis alle Milbenstadien abgetötet sind. Abgesehen von den klassischen medizinischen Mitteln werden häufig Hausmittel gegen Milben beim Hund genutzt.
Welche Hausmittel helfen beim Hund gegen Milben?
Hausmittel wie Kernseife, Apfelessig oder Kokosöl können helfen, die Milben Ihres Hundes leichter aus dem Fell zu entfernen und die Larven der Parasiten abzutöten. Olivenöl kann zudem die Heilung trockener und schuppiger Haut unterstützen, während eine kühlende Dusche den Juckreiz lindern kann. Salzwasser, idealerweise in Form einer Kochsalzlösung, kann aufgekratzte Wunden reinigen und desinfizieren.
Was können Sie gegen Milben beim Hund tun?
Um den Befall von Milben beim Hund zu verhindern, sollten Hundehalterinnen und Hundehalter auf regelmäßige Fellpflege und eine gründliche Reinigung der Schlafplätze ihrer Vierbeiner achten. Milben können den Hund auch innerhalb der Wohnung befallen, daher ist es ratsam, auch diesen Bereich sauber und ordentlich zu halten. Eine gesunde Ernährung und ein starkes Immunsystem sind ebenfalls wichtige Faktoren, um Milben beim Hund effektiv zu bekämpfen. Regelmäßige Kontrollen von Haut, Ohren und Fell sind unerlässlich, um Milben bei Ihrem Hund frühzeitig zu erkennen und behandeln zu können.
Fazit: Milben beim Hund erkennen und behandeln
Ein Milbenbefall beim Hund kann zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen, weshalb eine frühzeitige Erkennung und Behandlung entscheidend sind. Die Milbenarten, die am häufigsten beim Hund vorkommen sind Demodex-Milben (Haarbalgmilben), Futtermilben, Pelzmilben, Grasmilben (Herbstgrasmilben), Ohrmilben und Grabmilben (Räudemilben oder Sarcoptes-Milben). Diese Milben verursachen beim Hund Symptome wie Haarausfall, starken Juckreiz, und Hautentzündungen.
Die Behandlung richtet sich nach der Milbenart und dem Schweregrad des Befalls. Wichtig ist, dass Hundehalterinnen und Hundehalter den Rat einer Tierärztin oder eines Tierarztes einholen, bevor sie eigenständig mit der Behandlung beginnen, um Komplikationen wie Sekundärinfektionen zu vermeiden.
Neben verschreibungspflichtigen Mitteln gegen Milben beim Hund können auch Hausmittel wie Kokosöl unterstützend wirken. Diese sollten jedoch immer in Absprache mit einer Tierärztin oder einem Tierarzt eingesetzt werden. Vorbeugende Maßnahmen wie regelmäßige Fellpflege, gesunde Ernährung und Reinigung der Umgebung helfen, das Risiko eines Milbenbefalls zu reduzieren. Gewohnheitsmäßige Kontrollen von Haut, Ohren und Fell sind unerlässlich, um Spinnentiere wie Milben und Zecken beim Hund frühzeitig zu erkennen und eine gesundheitsbedrohende Ausbreitung zu verhindern.
Quellenangabe:
- https://parasitenportal.de/parasiten/milben/
- https://www.drhoelter.de/tierarzt/ernaehrungsinfos/futtermilbenallergie-welches-futter-ist-milbenfrei-und-wie-muss-man-es-lagern.html
- https://parasitenportal.de/milben-beim-hund/#milbenarten
- https://hauttierarzt.de/sarkoptesraeude/
- https://parasitenportal.de/parasiten/milben/#allergien
- https://www.hautarztpraxis-mainz.de/salzwsser-reinigt-wunden/