Milbenallergie beim Hund: Wie erkennt man sie und was können Sie tun?
Wie wir Menschen können auch Hunde Allergien entwickeln. Das Immunsystem reagiert dann auf bestimmte fremde, jedoch harmlose Stoffe. Auslöser können Pollen, Nahrungsmittel, Medikamente und auch Milben sein. Doch wie äußert sich eine Milbenallergie beim Hund und was kann man tun?
Inhaltsverzeichnis
💡Das Wichtigste zur Milbenallergie bei Hunden auf einen Blick
- Milben: Milben sind winzige Spinnentierchen, die mit bloßem Auge nicht erkennbar sind. Es gibt viele verschiedene Milbenarten, unter anderem Hausmilben und Futtermilben.
- Milbenallergie: Hunde können gegen Milben allergisch sein. Auslöser sind meist die Kotballen der Milben und ihr Chitin-Panzer.
- Symptome: Hat Ihr Hund eine Milbenallergie, leidet er häufig unter starkem Juckreiz. Zudem können weitere Symptome wie Durchfall, Husten, Schnupfen und Abgeschlagenheit auftreten.
- Behandlung: Die Symptome der Milbenallergie beim Hund können mit Medikamenten behandelt werden. Wichtig ist jedoch, vor allem die Ursachen zu bekämpfen und den Haushalt möglichst milbenfrei zu halten.
Welche Milbenarten können bei Hunden eine Allergie auslösen?
Es gibt sehr viele Milbenarten. Zu den bekanntesten, die Allergien beim Hund auslösen können, zählen Hausstaubmilben und Futtermilben bzw. Vorratsmilben. Diese sind meist an feuchten, warmen Plätzen zu finden. Hausstaubmilben leben vor allem in Stoffen, wie beispielsweise in Matratzen, Sofas, Teppichen, Kissen und dem Hundebett. Futtermilben bzw. Vorratsmilben sind, wie der Name schon sagt, im Hundefutter oder bei anderen Lebensmitteln zu finden. Die Allergie gegen Milben richtet sich beim Hund nicht gegen die kleinen Tiere selbst, sondern hauptsächlich gegen den Milbenkot. Ebenso kann der Chitin-Panzer der Futtermilben eine allergische Reaktion auslösen, wenn der Hund die Milben mit dem Futter aufnimmt.
Wie sieht eine Milbenallergie beim Hund aus?
Eine Milbenallergie beim Hund kann viele Symptome hervorrufen, wie Husten, Schnupfen, Abgeschlagenheit, verschiedene Symptome auf der Haut und Durchfall. Ein Symptom ist allerdings bei jedem Hund und jeder Milbenallergie gleich: der Juckreiz. Die von der Allergie geplagten Vierbeiner kratzen sich sehr häufig, insbesondere an Stellen wie Ohren, Gesicht, Bauch und zwischen den Krallen. Das liegt daran, dass an diesen Stellen wenig Fell ist, wodurch die allergenen Stoffe dort mit der Haut in Berührung kommen und für die allergische Reaktion des Immunsystems sorgen.
Behandlung: Was kann ein Tierarzt bei einer Milbenallergie beim Hund tun?
Bevor eine Allergie gegen Milben bei Ihrem Hund behandelt wird, muss zunächst eine eindeutige Diagnose gestellt werden. Denn Ihr Vierbeiner könnte auch unter einer Erkrankung leiden, die ähnliche Symptome wie eine Milbenallergie hervorruft. Auch Futtermittelunverträglichkeiten, eine Futtermittelallergie Ihres Hundes oder eine Flohspeichelallergie können Juckreiz auslösen. Genauso könnte statt einer Allergie ein direkter Milbenbefall vorliegen. Diese Möglichkeiten werden von einer Tierärztin oder einem Tierarzt untersucht. Um die Milbenallergie festzustellen, können auch Haut- und Bluttests durchgeführt werden.
Ist Ihr Hund tatsächlich gegen Milben allergisch, kann eine Tierärztin oder ein Tierarzt mit Medikamenten die Symptome lindern und mit Allergiemitteln die Allergie unterdrücken. Dies sollte jedoch keine Dauerlösung sein. Im besten Fall schaffen Sie es, das Leben Ihres Vierbeiners möglichst milbenfrei zu gestalten. Dadurch zeigt Ihr Tier kaum allergische Reaktionen und es sind wenige bis gar keine Behandlungen der Milbenallergie notwendig. Im Falle einer Allergie gegen Hausstaubmilben kann eine Hyposensibilisierung Ihres Hundes dazu führen, dass die Hausstaubmilbenallergie nahezu vollständig verschwindet. Wie Sie bei einer Milbenallergie bei Ihrem Hund am besten vorgehen und wie sich die Hausstaubmilbenallergie von der Futtermilbenallergie unterscheidet, schauen wir uns genauer an.
Hausstaubmilbenallergie beim Hund
Hausstaubmilben ernähren sich vor allem von Hautschuppen, Hefe, Schimmelpilzen und Futterresten. Dadurch sind sie vor allem in Matratzen, Polstermöbeln, Vorhängen, Teppichen und dem Hundebett zu finden. Die allergische Reaktion löst hauptsächlich der Milbenkot aus. Die Vierbeiner sind in ihrem Zuhause tagtäglich den Milben ausgesetzt, weshalb das Immunsystem heftig und langfristig darauf reagieren kann.
Wie erkennt man eine Allergie gegen Hausstaubmilben beim Hund?
Ihr Hund ist an Stellen mit wenig Fell einem starken Juckreiz ausgesetzt, was er durch Knabbern und Kratzen versucht zu lindern. Die Allergie kann zudem Rötungen und Schwellungen der Haut auslösen. Das häufige Kratzen kann zu offenen Wunden führen, die sich entzünden oder von Bakterien oder Pilzen befallen werden können. Auch Durchfall, Husten und Schnupfen können Anzeichen einer Hausstaubmilbenallergie sein.
Hausstaubmilbenallergie bei Hunden behandeln
Es besteht die Möglichkeit, die Allergie Ihres Hundes gegen Hausstaubmilben mit einer Hyposensibilisierung zu behandeln. Dabei werden regelmäßig in steigender Dosierung die entsprechenden Allergene unter die Haut gespritzt. Das Immunsystem reagiert auf die allergenen Stoffe und bildet Antikörper. So soll Stück für Stück eine Immunität gegen die Allergene aufgebaut werden, was zu einer langfristigen Abschwächung der Hausstaubmilbenallergie führen kann.
Als weitere Behandlung der Milbenallergie beim Hund können Medikamente die Symptome mildern oder die Allergie unterdrücken. Dadurch kann zumindest der Juckreiz gelindert werden, wodurch sich der Vierbeiner die Haut weniger aufkratzt. Das reduziert das Risiko von Sekundärinfektionen. Mit einer Hundekrankenversicherung können Sie sich gegen die Kosten für die Diagnose und Behandlung der Milbenallergie absichern.
8 Tipps gegen Hausstaubmilben
Um Ihr Zuhause möglichst milbenfrei zu halten, können Sie eine Hausstaubsanierung durchführen. Das bedeutet, dass die Lebensbedingungen der Hausstaubmilben deutlich verschlechtert werden und Ihr Haushalt von Milbenkot befreit wird. Mit folgenden Tipps können Sie Hausstaubmilben bekämpfen:
- Hundebetten, -decken und -kissen sowie Ihre eigene Bettwäsche bei 95° waschen. Die hohen Temperaturen töten die Milben ab.
- Spezielle Hundebetten mit Encasing-Bezügen können die Ansammlung von Milben effektiv reduzieren. Diese gibt es auch für normale Matratzen, wodurch Sie Ihr eigenes Bett ebenfalls gegen Milben schützen können.
- Auch Stoffspielzeuge und Stofftiere, mit denen Ihr Hund gerne spielt und kuschelt, sollten heiß gewaschen werden. Alternativ können Sie diese auch in das Gefrierfach legen, um die Milben abzutöten.
- Auf Teppiche und Vorhänge weitestgehend verzichten. Dampfreiniger, Staubsauger und Mittel gegen Milben können nur kurzfristig Abhilfe schaffen.
- Auf Ledermöbel umsteigen. Dort siedeln sich kaum Hausstaubmilben an und die Oberflächen sind leicht abwischbar.
- Wer auf Vorhänge, Polstermöbel und Teppiche nicht verzichten möchte, sollte diese regelmäßig (ca. alle 3 Monate) mit einem Heißdampfreiniger bei 100° reinigen.
- Luftfeuchtigkeit in Räumen mit vielen Pflanzen oder im Bad, Keller oder in der Waschküche reduzieren bzw. den Hund aus diesen Räumen fernhalten.
- Hund aus dem eigenen Schlafzimmer fernhalten, da dort die Milbenbelastung meist am höchsten ist.
Futtermilbenallergie beim Hund
Futtermilben bzw. Vorratsmilben siedeln sich im Futter Ihres Hundes, in Heu und Stroh und bei anderen Lebensmitteln an. Nass- und Trockenfutter können dabei gleichermaßen betroffen sein. Die kleinen Milben ernähren sich von dem Futter und sondern ihren Kot ab. Das Hundefutter ist mit Milbenkot kontaminiert, der vom Tier beim Fressen aufgenommen wird. Dadurch wird eine allergische Reaktion ausgelöst, wenn der Vierbeiner unter einer Futtermilbenallergie leidet.
Wie äußert sich eine Futtermilbenallergie beim Hund?
Auch bei einer Allergie gegen Futtermilben ist die typische Reaktion ein ausgeprägter Juckreiz. Dieser tritt stets in Verbindung mit dem Fressen des kontaminierten Futters auf. Ebenfalls können Rötungen und Schwellungen der Haut oder Durchfall beim Hund auftreten.
Futtermilbenallergie bei Hunden behandeln
Die Milbenallergie selbst kann bei Hunden in der Regel nicht behandelt werden. Tierärztinnen und Tierärzte können lediglich Medikamente geben, um die Symptome zu lindern und die Allergie zu reduzieren. Wichtig ist, die Milbenallergie beim Hund eindeutig zu identifizieren. Denn so können Sie zu Hause die richtigen Maßnahmen ergreifen, um Ihren Haushalt möglichst milbenfrei zu halten und dadurch die Allergie Ihres Hundes gegen Milben zu mildern.
Was kann man gegen Futtermilben tun?
Frisches Nass- und Trockenfutter ist in der Regel milbenfrei. Allerdings kann nicht ausgeschlossen werden, dass bei der Produktion oder der Lagerung Futtermilben entstehen. Vor allem bei Futter, das für eine längerfristige Lagerung produziert wird, kann es zu einer Kontamination mit Futtermilben kommen. Da die Milben selbst nicht die allergische Reaktion auslösen, sondern der Milbenkot, hilft es nicht, von Milben befallenes Futter einzufrieren. Die Milben würden zwar sterben, der Kot bleibt jedoch weiterhin im Futter.
Um Ihrem Hund bei einer Milbenallergie milbenfreies Futter geben zu können, sind einige Maßnahmen hilfreich:
- Lagern Sie das Futter am besten in einem luftdicht verschlossenen Behälter.
- Öffnen Sie den Behälter nur kurz, um Futter herauszuholen. Verwenden Sie dafür nur einen sauberen Löffel oder Becher, den Sie regelmäßig heiß abwaschen.
- Lagern Sie das Hundefutter getrennt von anderen Lebensmitteln, denn Vorratsmilben können sich auch bei anderen Lebensmitteln ansiedeln und von dort ins Hundefutter übergehen.
- Futtermilben können genau wie Hausstaubmilben in Polstermöbeln oder Hundebetten überleben. Daher sollten der Futternapf und das Hundefutter nicht in der Nähe von Polstern und Stoffen stehen
- Entweder häufiger frisches Futter in kleineren Mengen kaufen oder frisch gekauftes Hundefutter direkt einfrieren. So können sich keine neuen Milben bilden, da diese bei kalten Temperaturen nicht überleben.
Sind in jedem Trockenfutter Futtermilben?
In der Regel enthält Trockenfutter keine Futtermilben. Allerdings ist nicht vollständig auszuschließen, dass sich bei der Produktion oder Lagerung des Futters Milben einnisten. Bei einer fachgerechten Lagerung und guter Hygiene zu Hause können Sie Futtermilben vom Futter Ihres Vierbeiners fernhalten.
Fazit: Was hilft bei einer Milbenallergie beim Hund?
Eine Milbenallergie löst bei Hunden vor allem Juckreiz aus. Dieser kann für den Hund sehr störend sein und durch das häufige Kratzen zu Verletzungen führen. Diese können sich dann entzünden oder zu einer Infektion führen. Um Ihrem Vierbeiner das Hundeleben mit einer Milbenallergie zu erleichtern, können Sie verschiedene Maßnahmen ergreifen:
- Allergie-Medikamente von einer Tierärztin oder einem Tierarzt verschreiben lassen.
- Umgebung des Hundes hygienisch reinigen, um die Milben zu reduzieren.
- Hundefutter richtig lagern.
- Auf Sekundärinfektionen achten und diese behandeln lassen.
- Hyposensibilisierung des Hundes gegen Hausstaubmilben.
Quellenangabe: