Ein Hund bekommt seine Zähne geputzt.

Zahnpflege beim Hund: So halten Sie die Hundezähne sauber

Über 80 % der erwachsenen Hunde leiden an Zahnproblemen, die von einfachen Zahnschmerzen bis hin zu Zahnverlust reichen. Mit der richtigen Pflege lassen sich Zahnstein, Plaque und Zahnfleischentzündungen vorbeugen. In diesem Ratgeber erfahren Sie alles Wichtige zur Zahnpflege für Hunde.

Inhaltsverzeichnis

💡Das Wichtigste zur Zahnpflege beim Hund auf einen Blick

  • Wieso? Zahnpflege bei Hunden ist wichtig, um Plaque und Zahnstein zu verhindern, die ohne regelmäßige Pflege entstehen und die Zahngesundheit gefährden.
  • Folgen: Mangelnde Zahnpflege kann beim Hund zu schmerzhaften Zahnfleischentzündungen, Kauproblemen, Mundgeruch und bakteriellen Infektionen führen.
  • Zahnpflege: Die effektivste Methode ist das tägliche Zähneputzen. Ergänzend fördern Kausnacks und Knochen die natürliche Zahnreinigung und helfen, Zahnbelag zu entfernen.
  • Zahnreinigung: Hat sich bereits Zahnstein an den Zähnen Ihres Hundes gebildet, ist eine professionelle Zahnreinigung in einer Tierarztpraxis notwendig.

Warum ist die Zahnpflege für den Hund so wichtig?

Die Zahngesundheit und damit verbunden die richtige Zahnpflege beim Hund spielen eine wichtige Rolle, um das Wohlbefinden Ihres Vierbeiners zu gewährleisten. Ohne regelmäßige Pflege bildet sich auf den Hundezähnen ein weicher Belag, bekannt als Plaque. Der Zahnbelag entsteht durch Futterreste und Bakterien, die sich nach Mahlzeiten an den Zähnen ansammeln. Wird Plaque nicht rechtzeitig entfernt, verhärtet sich der Zahnbelag durch die Mineralien im Speichel zu Zahnstein. Zahnstein beim Hund stellt ein erhebliches Risiko für die Zahngesundheit Ihres Vierbeiners dar und kann nur durch eine Tierärztin oder einen Tierarzt entfernt werden.

Was passiert, wenn beim Hund nicht auf die Zahnpflege geachtet wird?

Mangelnde Zahnpflege kann bei Hunden ernsthafte gesundheitliche Probleme zur Folge haben, die weit über einfache Zahnschmerzen hinausgehen. Wenn die Zähne Ihres Hundes nicht regelmäßig gereinigt werden, können sich Bakterien und Plaque ungehindert ausbreiten und eine Reihe von gesundheitlichen Komplikationen verursachen:

  • Zahnfleischentzündungen (Gingivitis): Bakterien aus Plaque und Zahnstein greifen das Zahnfleisch an, was zu einer schmerzhaften Zahnfleischentzündung beim Hund führen kann. Breitet sich die Entzündung unter dem Zahnfleisch aus, wird der Zahnhalteapparat beschädigt und das Risiko von Zahnverlust steigt.
  • Kauprobleme: Zahnschmerzen können das Fressverhalten Ihres Hundes beeinträchtigen. Viele Hunde beginnen, ihr Futter nur noch vorsichtig zu kauen oder verweigern es ganz. In fortgeschrittenen Fällen kann die Infektion zu Abszessen führen, die das Kauen zusätzlich erschweren.
  • Mundgeruch: Die Bakterien, die im Zahnbelag und Zahnstein enthalten sind, zersetzen Nahrungsreste und produzieren dabei Schwefelverbindungen, die zu starkem Mundgeruch beim Hund führen.
  • Bakterielle Infektionen: Gelangen die Bakterien von den Zähnen in die Blutbahn, können sie Entzündungen in anderen Organen verursachen. Herzklappenentzündungen (Endokarditis) oder Nierenentzündungen (Nephritis) sind mögliche Folgen von Zahnproblemen. In schwerwiegenden Fällen kann es sogar zu einer Blutvergiftung (Sepsis) kommen.
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Wussten Sie schon? Kleine Hunderassen wie Chihuahuas und andere Zwergrassen sind besonders anfällig für Zahnprobleme. Während sich die Körpergröße dieser Hunde über Generationen hinweg verkleinert hat, sind ihre Zähne fast unverändert groß geblieben. Dies führt zu Platzmangel im Kiefer, was wiederum Zahnfehlstellungen und enge Zahnzwischenräume zur Folge hat. In diesen engen Zwischenräumen können sich leichter Zahnbelag und Bakterien ansammeln, was das Risiko für Zahnstein, Entzündungen und Zahnverlust erheblich erhöht.

Wann sollte man auf die Zahnpflege beim Hund achten?

Ein kleiner Welpe schaut aufgeregt in die Kamera.

Die Zahnpflege beim Hund sollte bereits im frühen Welpenalter beginnen. Schon ab dem dritten Lebensmonat, wenn der Zahnwechsel beim Welpen ansteht und die Milchzähne durch das bleibende Gebiss ersetzt werden, ist es ratsam, Ihren Welpen schrittweise an die Zahnpflege zu gewöhnen. Regelmäßiges Zähneputzen, idealerweise täglich, hilft dabei, Plaque und Zahnstein von Anfang an vorzubeugen. Besondere Aufmerksamkeit sollte auch im fortgeschrittenen Alter des Hundes gelten, da ältere Hunde anfälliger für Zahnprobleme sind. Zudem sind regelmäßige Kontrollen bei der Tierärztin oder beim Tierarzt wichtig, um frühzeitig Zahnstein oder andere Zahnprobleme zu erkennen und behandeln zu lassen. Generell gilt: Je konsequenter die Zahnpflege beim Hund verfolgt wird, desto geringer das Risiko für ernsthafte Zahnprobleme und damit verbundene gesundheitliche Folgen.

Zahnpflege beim Hund: Was hilft wirklich?

Um Hundezähne sauber zu halten, ist eine umfassende Zahnpflege notwendig. Die effektivste Methode im Kampf gegen Zahnbelag ist – wie bei Menschen – das Zähneputzen. Da Zahnbelag sich schon nach wenigen Tagen zu Zahnstein verhärten kann, sollten Sie im Idealfall die Zähne Ihres Vierbeiners täglich mit einer Hundezahnbürste und spezieller Zahnpasta für Hunde putzen. Als Alternative zur Zahnbürste können Sie zum Zähneputzen im Maul des Hundes auch einen Fingerling verwenden. Machen Sie das Zähneputzen beim Hund zu einer Routine, gewöhnt sich das Tier auch schnell an den Prozess mit Zahnbürste und Zahnpasta.

Neben dem Zähneputzen spielt auch das richtige Futter für Ihren Hund eine wichtige Rolle beim Pflegen der Zähne. Futter, das nur wenig Gelegenheiten zum Kauen bietet, wie Feuchtfutter oder aufgeweichtes Trockenfutter, trägt wenig zur natürlichen Zahnreinigung bei. Im Gegensatz dazu fördert das Kauen auf frischem Muskelfleisch oder Knochen die natürliche Zahnpflege des Hundes. Besonders das Nagen an Knochen oder Kauwurzeln kann helfen, die Zahnoberflächen zu reinigen, Zahnbelag zu entfernen und den Kiefer zu stärken. Der vermehrte Speichelfluss beim Kauen unterstützt die Zahnreinigung zusätzlich. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass das Futter Ihres Vierbeiners zuckerfrei ist, da Zucker das Wachstum von Bakterien, die Zahnbelag und Zahnstein verursachen, fördert.

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Wussten Sie schon? Dunkles Zahnfleisch muss kein Anzeichen einer Entzündung sein, sondern ist bei manchen Rassen ganz normal. Bei einer leichten Zahnfleischentzündung können Sie zur Zahnpflege des Hundes Hausmittel wie Kokosöl oder Kamillentee vorsichtig ins Zahnfleisch einmassieren, um die Entzündung zu lindern. Bei anhaltenden oder schwerwiegenderen Beschwerden sollten Sie mit Ihrem Tier jedoch eine Tierärztin oder einen Tierarzt aufsuchen.

Ist eine professionelle Zahnreinigung bei Hunden notwendig?

Hat sich Zahnstein gebildet, ist eine professionelle Zahnreinigung beim Hund notwendig. Die Zahnreinigung wird von einer Tierärztin oder einem Tierarzt durchgeführt und findet immer unter Narkose statt. Dadurch können die Zähne gründlich gereinigt werden und dem Tier bleibt einiges an Stress erspart.

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Unser Tipp: Eine professionelle Zahnreinigung bei einer Tierärztin oder einem Tierarzt kann hohe Kosten verursachen, da der Hund unter Narkose gesetzt wird. Mit der petolo Hundekrankenversicherung können Sie sich gegen Tierarztkosten für Ihren Hund absichern. Wir bieten Ihnen je nach Tarif eine Kostenübernahme von 100 % bis zum 4-fachen Satz der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT).
Die drei Tarife der petolo Hundekrankenversicherung.
EIn Hund liegt lächelnd im Gras.

Fazit: Hundezähne mit der richtigen Zahnpflege sauber halten

Die richtige Zahnpflege für Hunde ist essenziell, um die Zahngesundheit Ihres treuen Begleiters zu bewahren. Ohne eine regelmäßige Zahnpflege bilden sich schnell Zahnbeläge und Zahnstein, die zu schwerwiegenderen gesundheitlichen Problemen führen können. Idealerweise sollten Sie täglich die Zähne Ihres Hundes mit einer Hundezahnbürste oder einem Fingerling putzen, um der Bildung von Plaque und Zahnstein vorzubeugen. Ergänzend dazu unterstützt das Kauen auf frischem Muskelfleisch oder Knochen die natürliche Zahnpflege beim Hund. 

Hat sich bereits Zahnstein bei Ihrem Vierbeiner gebildet, ist ein Gang zur Tierärztin oder zum Tierarzt für eine professionelle Zahnreinigung notwendig. Um sich gegen die Kosten der Zahnreinigung und sonstigen Zahnbehandlungen abzusichern, können Sie sich und Ihren Liebling mit der petolo Hundekrankenversicherung umfassend absichern.

Quellenangabe:

Vorsorge