Ein Schäferhund bekommt seine Zähne geputzt.

Zähneputzen beim Hund: Wie oft und womit?

Die Zahnhygiene bei Hunden ist für alle Hundebesitzerinnen und -besitzer früher oder später ein Thema. Aber muss man Hunden wirklich die Zähne putzen oder ist das nicht nötig? Wir zeigen Ihnen, wann, wie oft und womit Sie dem Hund die Zähne putzen können und geben Ihnen Tipps mit an die Hand.

Inhaltsverzeichnis

💡Das Wichtigste zum Zähneputzen beim Hund auf einen Blick

  • Sinnvoll? Dem Hund die Zähne zu putzen ist eine gute Möglichkeit, das Gebiss möglichst lange gesund zu halten. Wird der Zahnbelag nicht entfernt, bildet sich Zahnstein und es kann zu Zahnfleischentzündungen kommen.
  • Wie oft? Wenn es Ihre Zeit zulässt, können Sie Ihrem Hund täglich die Zähne putzen. Ist das nicht möglich, sollten die Hundezähne mindestens einmal in der Woche gereinigt werden. Denn das ist immer noch besser als dem Hund nicht die Zähne zu putzen.
  • Ab wann? Sie können Ihrem Welpen schon die Zähne putzen, wenn er älter als 6 Wochen ist. Je früher Sie damit anfangen, desto besser. Die Hundezähne bleiben länger gesund und Ihr kleiner Vierbeiner kann sich früh an die Zahnpflege gewöhnen.
  • Womit? Um dem Hund die Zähne zu putzen, kann eine spezielle Hundezahnbürste oder ein Fingerling verwendet werden. Nutzen Sie zudem Hundezahnpasta, denn menschliche Zahnpasta ist schädlich für den Vierbeiner.

Sollte man Hunden die Zähne putzen?

Tatsächlich ist es eine sinnvolle Maßnahme, dem Hund die Zähne zu putzen, um Zahnproblemen vorzubeugen. Denn aus Futterresten, Speichel und Bakterien im Maul bildet sich Zahnbelag, die sogenannte Plaque. Diese verfärbt die Zähne und verhärtet sich innerhalb weniger Tage zu Zahnstein, wenn sie nicht entfernt wird. Die Bildung des Zahnsteins beim Hund beginnt am Rand des Zahnfleisches, wo er zu Zahnfleischentzündungen, Zahnschmerzen und Mundgeruch beim Hund führen kann.

Es gibt auch spezielles Futter zum Natürlichen Reinigen der Zähne beim Hund, das die Neubildung von Zahnstein bis zu ca. 70 % verringern kann.1 Die sogenannten Kalziumfänger binden das im Speichel enthaltene Kalzium, das für die Bildung von Zahnstein mit verantwortlich ist. Dieses Trockenfutter sollte für den maximalen Effekt allerdings täglich gefüttert werden. Um den Zahnbelag nahezu vollständig zu entfernen, ist das Zähneputzen beim Hund dennoch die effektivste Methode.

Einem Welpen werden die Zähne geputzt.

Ab welchem Alter putzt man Hunden die Zähne?

Da sich Zahnstein jederzeit bilden kann, ist es sinnvoll, dem Hund bereits als Welpe die Zähne zu putzen. Das hat nicht nur den Vorteil, dass Sie Zahnproblemen bei Ihrem Vierbeiner frühzeitig vorbeugen können. Zudem ist es im Welpenalter in der Regel einfacher, den Kleinen das Zähneputzen beizubringen. Denn junge Hunde lernen schneller und können direkt an die Berührungen am Maul und Zahnfleisch gewöhnt werden. So ist auch das Zähneputzen nach dem Zahnwechsel beim Welpen kein Problem.

Was passiert, wenn man Hunden nicht die Zähne putzt?

Bei mangelnder Zahnpflege kann Ihr Hund Zahnprobleme bekommen, wie Zahnstein oder Zahnfleischentzündungen, und sogar Zähne verlieren. Durch das Reinigen der Hundezähne können Zahnschmerzen vermieden werden und das Gebiss bleibt länger gesund. Es ist auch möglich, dass sich der Hund durch das Kauen von speziellem Futter die Zähne selbst reinigt. Allerdings ist diese Reinigung nicht so gründlich wie das direkte Zähneputzen. Daher ist die Zahnpflege beim Hund ein wichtiger Teil der Pflegeroutine.

Hat sich bei Ihrem Hund Zahnstein gebildet, der durch Kauartikel, spezielles Futter und auch Zähneputzen nicht mehr weggeht, ist eine professionelle Zahnreinigung beim Hund bei einer Tierärztin oder einem Tierarzt notwendig. Diese findet immer unter Narkose statt, um die Hundezähne gründlich reinigen zu können und dem Tier Stress zu ersparen.

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Unser Tipp: Eine professionelle Zahnreinigung kann schnell teuer werden, denn eine Narkose beim Hund bringt hohe Kosten mit sich. Mit der petolo Hundekrankenversicherung können Sie sich gegen Tierarztkosten für Ihren Hund absichern. Wir bieten Ihnen je nach Tarif eine Kostenübernahme von 100 % bis zum 4-fachen Satz der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT).
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Wie oft sollte man dem Hund die Zähne putzen?

Im Idealfall sollte man Hunden täglich die Zähne putzen – nach Möglichkeit auch stets zur selben Uhrzeit. So entsteht für den Vierbeiner ein Ritual, an das er sich gewöhnen kann. Ist es Ihnen zeitlich nicht möglich, die Hundezähne jeden Tag zu reinigen, können Sie die Zahnpflege auf 2-3 Mal die Woche oder wöchentlich reduzieren.1 Der Zahnbelag verhärtet in der Regel zwischen 3 und 5 Tagen zu Zahnstein. Durch das tägliche Zähneputzen beim Hund können Sie das Gebiss rundum sauber halten und mögliche Zahnfleischentzündungen beim Hund, die z. B. durch Verletzungen beim Kauen auf Knochen entstehen können, schneller entdecken.

Mit einem Fingerling bekommt ein Husky seine Zähne geputzt.

Womit kann man Hunden die Zähne putzen?

Um dem Hund die Zähne zu reinigen, können Sie eine Hundezahnbürste oder einen Fingerling benutzen. Fingerlinge sind meist aus weichem Micro-Fleece und lassen sich einfach über den Finger stülpen. Probieren Sie aus, welche Variante für Sie und Ihren Hund am besten ist. Spezielle Hundezahnbürsten bieten den Vorteil, dass sie praktische Bürstenköpfe haben. Beispielsweise gibt es Zahnbürsten mit einem Dreifach-Kopf, mit dem Sie alle Flächen des Zahns gleichzeitig säubern können. Verwenden Sie die Pflegeutensilien zusammen mit einer Hundezahnpasta.

Kann man Hunden mit normaler Zahnpasta die Zähne putzen?

Wenn Sie Ihrem Hund die Zähne putzen, sollten Sie keine menschliche Zahnpasta benutzen. Sie ist schädlich für Ihren Vierbeiner. Verwenden Sie spezielle Hundezahnpasta und eine Hundezahnbürste zum Reinigen der Hundezähne. Zudem ist Zahnpasta für Hunde auch an den Geschmack der Tiere angepasst, um das Zähneputzen zu erleichtern. Sie können Hundezahnpasta in den Geschmacksrichtungen Hühnchen, Rind, Leber und vielen weiteren im (Online-)Tierhandel oder bei Ihrer Tierärztin bzw. Ihrem Tierarzt kaufen. Probieren Sie verschiedene Arten aus, um zu sehen, welche Zahnpasta Ihrem Hund am besten schmeckt.

Gibt es Hausmittel, um einem Hund die Zähne zu putzen?

Neben einer Hundezahnpasta können Sie Ihrem Hund mit Kokosöl die Zähne putzen – sofern der Vierbeiner den Geschmack des Öls mag. Kokosöl kann antibakteriell wirken, wodurch Ihr Tier vor Zahnproblemen geschützt werden kann. Weitere Hausmittel, um dem Hund gründlich die Zähne zu putzen, sind nicht bekannt. Halten Sie im Idealfall Rücksprache mit Ihrer Tierärztin bzw. Ihrem Tierarzt, womit Sie Ihrem Hund am besten die Zähne putzen können.

Ein Tierarzt prüft die Zähne eines jungen Labradors.

Schritt für Schritt: So putzen Sie Ihrem Hund die Zähne richtig

Um dem Hund die Zähne richtig reinigen zu können, gibt es eine bestimmte Reihenfolge beim Zähneputzen.2 Diese sollten Sie nach Möglichkeit einhalten, um die Chancen zu erhöhen, dass Ihr Tier die Zahnpflege im gesamten Hundegebiss zulässt. Es kann sein, dass Ihr Hund das Reinigen der Innenflächen der Zähne weniger gerne mag. Falls das Zähneputzen auf der Innenseite nicht so gut klappt, ist das nicht schlimm. Die Oberflächen und Außenflächen sind die wichtigsten Stellen, die regelmäßig gereinigt werden sollten.

Schritt 1: Fangzähne

Reinigen Sie zuerst die Fangzähne des Hundes. Heben Sie dafür die Lefzen leicht an und bewegen Sie die Hundezahnbürste vorsichtig über die Fangzähne.

Schritt 2: Backenzähne

Als nächstes sind die Backenzähne dran. Versuchen Sie hierbei, alle Seiten der Zähne bei Ihrem Hund zu reinigen.

Schritt 3: Schneidezähne

Um gut an die Schneidezähne heranzukommen, können Sie das Maul Ihres Hundes leicht zuhalten und dabei die Lefzen anheben. Seien Sie hier besonders vorsichtig, denn Ihr Tier ist an dieser Stelle sehr empfindlich.

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Unser Tipp: Hören Sie mit dem Zähneputzen auf, bevor Ihr Hund unruhig wird oder sich gegen das Zähneputzen wehrt. Loben Sie ihn, wenn alles gut geklappt hat. So bleibt das Reinigen der Hundezähne in positiver Erinnerung.

Gut zu wissen: Wenn Sie sich unsicher sind, wie Sie beim Zähneputzen Ihres Hundes vorgehen sollen, ob die Hundezähne richtig sauber sind oder wie Sie das Putzen der Zähne mit Ihrem Hund am besten üben, können Sie eine Tierärztin bzw. einen Tierarzt um Rat fragen. Dafür müssen Sie allerdings nicht unbedingt in eine Tierarztpraxis fahren. Die Videosprechstunde bietet Ihnen die Möglichkeit, per Videocall mit einer Online-Tierärztin oder einem Online-Tierarzt zu sprechen. Über die Kamera Ihres Smartphones oder Tablets ist es möglich, einen genauen Blick auf die Hundezähne zu werfen oder Ihnen dabei zuzusehen, wie Sie mit Ihrem Hund das Zähneputzen üben. So können Tierärztinnen und Tierärzte Ihnen Tipps geben und genau sehen, ob Ihr Hund gesunde, saubere Zähne oder Zahnstein hat. Das Beste daran: In allen 3 Tarifen der petolo Hundekrankenversicherung sind die Videosprechstunden kostenlos enthalten.

Wie bringe ich meinem Hund das Zähneputzen bei?

Am einfachsten ist es, dem Hund das Zähneputzen bereits als Welpe beizubringen. Denn im Welpenalter lernen Hunde schnell und sie wachsen mit dem regelmäßigen Reinigen der Hundezähne auf. Es erscheint ihnen dadurch völlig normal, regelmäßig die Zähne geputzt zu bekommen. Mit diesen Schritten können Sie Ihren Hund – egal ob Welpe oder ausgewachsener Hund – nach und nach an das Zähneputzen gewöhnen.2 Halten Sie dabei nach Möglichkeit die Reihenfolge ein und beginnen Sie erst mit dem nächsten Schritt, wenn der vorherige Schritt problemlos klappt.

Schritt 1: Streicheleinheiten am Kopf

Streicheln Sie Ihrem Hund im Alltag immer wieder über den Kopf. So gewöhnt er sich an die Berührungen am Kopf und nimmt diese als sanfte und liebevolle Streicheleinheit wahr. Berühren sie dabei auch immer wieder den Fang und die Lippen des Vierbeiners. Dadurch werden die Berührungen ebenfalls positiv verknüpft und gehören schnell zum Alltag des Hundes.

Schritt 2: Lefzen anheben

Gehen Sie bei den Streicheleinheiten nun einen Schritt weiter und heben Sie immer mal wieder die Lefzen des Hundes an. Seien Sie dabei behutsam und ruhig, damit Ihr Hund dies als normal wahrnimmt. An dieser Stelle können Sie auch beginnen, ein Kommando zur Zahnpflege einzuführen, wie bspw. „Auf“ oder „Zähneputzen“. So kann Ihr Hund den Zusammenhang zwischen dem Kommando und dem Zähneputzen lernen.

Schritt 3: Zahnfleisch berühren

Wenn diese Schritte gut klappen, können Sie damit anfangen, das Zahnfleisch Ihres Hundes zu berühren. Massieren Sie es sanft mit einem Finger an verschiedenen Stellen. Verwenden Sie auch dabei stets das Kommando und vergessen Sie nicht, Ihren Hund zu loben, wenn alles gut geklappt hat.

Schritt 4: Zahnpasta mit Geschmack

Sie kennen den Geschmack Ihres Hundes am besten. Mag er lieber Hühnchen, Lamm oder Rind? Suchen Sie eine Hundezahnpasta mit entsprechendem Geschmack aus und geben Sie Ihrem Hund ein bisschen davon zum Probieren. Wenn es ihm schmeckt, können Sie etwas Zahnpasta auf Ihren Finger geben und damit das Zahnfleisch des Hundes massieren.

Schritt 5: Mit der Hundezahnbürste oder dem Fingerling vertraut machen

Zeigen Sie Ihrem Hund die neue Hundezahnbürste oder den Fingerling. Lassen Sie ihn daran schnuppern, aber auf keinen Fall darauf kauen – es ist schließlich kein Spielzeug und Ihr Hund soll beim Zähneputzen nicht anfangen, auf der Zahnbürste oder gar auf Ihrem Finger herumzukauen. Probieren Sie, das Zahnfleisch des Hundes sanft mit der Zahnbürste oder dem Fingerling zu berühren.

Schritt 6: Zähne putzen

Akzeptiert Ihr Tier die Zahnbürste bzw. den Fingerling in seinem Maul, können Sie mit dem Zähneputzen beim Hund beginnen. Geben Sie Zahnpasta auf die Hundezahnbürste oder den Fingerling und reinigen Sie sanft und vorsichtig die Hundezähne. Beginnen Sie mit kurzen Putzzeiten und steigern Sie die Dauer des Zähneputzens nach und nach. Nutzen Sie stets das Kommando, damit Ihr Hund auf die Zahnpflege vorbereitet ist. Das ist übrigens auch beim Tierarztbesuch hilfreich, denn Zahnuntersuchungen können so stressfreier ablaufen.

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Unser Tipp: Bleiben Sie geduldig. Es kann etwas länger dauern, bis sich Ihr Hund an das Zähneputzen gewöhnt. Manche Schritte brauchen mehr Zeit als andere. Bleiben Sie dran und probieren es immer wieder, erzwingen Sie jedoch nichts. Mit Geduld und regelmäßigem Üben können Sie Ihrem Hund schon bald problemlos die Zähne putzen.

Fazit: Durch das Putzen der Hundezähne Zahnproblemen vorbeugen

Zähneputzen ist nicht nur für Menschen wichtig. Auch für Tiere hat das Reinigen der Zähne einen großen Vorteil. Denn ohne eine regelmäßige Zahnhygiene können Mundgeruch, Zahnstein, Zahnfleischentzündungen und andere Zahnprobleme entstehen. Meist reicht es nicht aus, Ihrem Hund nur Kauartikel oder spezielles Futter zum Reinigen der Zähne zu geben. Um Plaque bestmöglich zu entfernen, sollten Sie Ihrem Hund regelmäßig die Zähne putzen. Dazu können Sie eine Hundezahnbürste und Hundezahnpasta verwenden. Alternativ können Sie Ihrem Hund auch mit Kokosöl die Zähne putzen.

Wenn Sie Ihrem Hund das Zähneputzen beibringen möchten, fangen Sie am besten früh damit an. So wird die Zahnreinigung zu einem festen Bestandteil der Pflegeroutine und Ihr Hund profitiert von einem sauberen Hundegebiss. Sollte sich doch einmal Zahnstein bilden oder Ihr Hund Zahnschmerzen bekommen, sollten Sie eine Tierärztin oder einen Tierarzt aufsuchen. Die Hundekrankenversicherung von petolo sichert Sie gegen hohe Tierarztrechnungen ab und übernimmt auch die Kosten für Zahnreinigungen und andere Vorsorgemaßnahmen.

Quellenangabe:

Vorsorge