Ein Hund schläft erschöpft auf einer Decke.

Bauchspeicheldrüsenentzündung beim Hund: Ursachen, Symptome & Therapie

Eine Bauchspeicheldrüsenentzündung kann jeden Hund treffen und zu einer schwerwiegenden Erkrankung werden. Eine akute Pankreatitis kann unbehandelt zu einer chronischen Entzündung führen und andere Organe neben der Bauchspeicheldrüse betreffen. Was also bei solch einer Entzündung tun?

Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste auf einen Blick: Bauchspeicheldrüsenentzündung bei Hunden

  • Ursachen: Zu den Faktoren, die zu einer Pankreatitis beim Hund führen können, zählen fettreiche Ernährung, Übergewicht, Diabetes sowie bestimmte Medikamente. Zudem kann eine genetische Veranlagung oder Schäden des Magen-Darm-Trakts zu einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse führen.
  • Symptome: Abgeschlagenheit, Fressunlust, Fieber, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen oder die Einnahme der Gebetsstellung können Anzeichen für eine Bauchspeicheldrüsenentzündung bei Ihrem Hund sein. Eine tierärztliche Untersuchung bringt Klarheit.
  • Therapie: Stellt die Tierärztin oder der Tierarzt die Diagnose einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse, erfolgt meist eine Flüssigkeits- und Schmerztherapie. Im weiteren Verlauf wird die Ernährung des Hundes umgestellt und regelmäßige Check-ups gemacht.
  • Kosten: Die Kosten für eine Behandlung einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse beim Hund betragen im 1-fachen Satz der Gebührenordnung für Tierärzte 176 € bis 351 €. Eine Hundekrankenversicherung kann diese Kosten absichern.

Woher kommt die Entzündung der Bauchspeicheldrüse beim Hund?

Wie eine Bauchspeicheldrüsenentzündung beim Hund entsteht, konnte noch nicht eindeutig erforscht werden. Bekannt sind jedoch mehrere Faktoren, die zur Pankreatitis führen können. Dazu zählen eine fettreiche Ernährung, Übergewicht, Diabetes mellitus, bestimmte Medikamente, Durchblutungsstörungen, durch Bakterien hervorgerufene Entzündungen, genetische Disposition oder Schäden des Magen-Darm-Trakts.

Die Bauchspeicheldrüse bzw. das Pankreas ist eine große Drüse des Verdauungstraktes am Dünndarm, der Milz und dem Magen. Diese Drüse hat die Funktion, Verdauungsenzyme und Hormone zu produzieren. Ist die Bauchspeicheldrüse entzündet, kann der Hund nicht alle Nährstoffe aus dem Futter aufnehmen, was diese Erkrankung sehr gefährlich machen kann.

Bei einer Pankreatitis wird zwischen einer akuten und einer chronischen Verlaufsform unterschieden. Die akute Pankreatitis tritt dann auf, wenn die Verdauungsenzyme aus dem Dünndarm wieder zurück in die Bauchspeicheldrüse gespült werden. Die Folge daraus ist, dass sich das Pankreas bzw. die Bauchspeicheldrüse selbst verdaut. In schweren Fällen greifen die Verdauungsenzyme auch auf umliegendes Gewebe über, sodass weitere Entzündungen entstehen. Dies kann zu einer Bauchfellentzündung oder einer Blutvergiftung (Sepsis) führen und für den Vierbeiner lebensgefährlich werden.

Bei der chronischen Pankreatitis liegt eine zu geringe Produktionsmenge der Verdauungsenzyme vor. Das führt dazu, dass der Hund zwar genügend frisst, aber trotzdem Gewicht verliert. Hält die chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung beim Hund an, kann sich eine Pankreasinsuffizienz einstellen. Das bedeutet, dass die benötigten Verdauungsenzyme fehlen und die Nährstoffe aus dem Futter nicht aufgespalten und verwertet werden können.

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Wussten Sie’s? An einer Pankreatitis kann jeder Hund erkranken. Es konnte jedoch festgestellt werden, dass sich mit zunehmendem Alter die Wahrscheinlichkeit für den Hund erhöht, an einer Bauchspeicheldrüsenentzündung zu erkranken. Zudem neigen Hunderassen wie Boxer, Cavalier King Charles Spaniel, Cocker Spaniel, Collies und kleine Terrier eher zur Entzündung der Bauchspeicheldrüse.¹

Welche Symptome treten beim Hund mit einer Bauchspeicheldrüsenentzündung auf?

Zur akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung zählen Symptome wie:

Bei der chronischen Pankreatitis können beim Hund ähnliche Symptome wie bei der akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung auftreten. Dazu zählen Abgeschlagenheit, Erbrechen, Durchfall sowie Bauchschmerzen. Zudem kann es zu Gewichtsverlust kommen.

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Unser Tipp: Hat Ihr Vierbeiner Bauchschmerzen und vermuten Sie, dass Ihr Hund eine Bauchspeicheldrüsenentzündung haben könnte? Bei petolo erhalten Sie schnelle von Hilfe Tierärztinnen und Tierärzten in den eigenen vier Wänden – und zwar mit der kostenlosen Videosprechstunde von Dr. Fressnapf. Dank moderner Telemedizin können Sie sich ganz einfach von Zuhause aus per Videocall Rat einholen. Über die Kamera Ihres Smartphones oder Tablets kann sich die Online-Tierärztin bzw. der Online-Tierarzt Ihren Hund genau anschauen und Anzeichen für eine Krankheit erkennen. Besteht der Verdacht, dass Ihr Hund eine Entzündung an der Bauchspeicheldrüse hat, erhalten Sie eine Überweisung in eine Tierarztpraxis oder Tierklinik Ihrer Wahl – schnell und unkompliziert.

Wie kann eine Pankreatitis beim Hund diagnostiziert werden?

Ein Hund erhält eine Ultraschalluntersuchung.

Eine akute Bauchspeicheldrüsenentzündung wird beim Hund häufig durch eine klinische Untersuchung sowie einen Schnelltest der caninen pankreatischen Lipase, einem Enzym des Pankreas, diagnostiziert. Steigt das Vorkommen des Enzyms im Körper, deutet dies auf eine Entzündung hin. Zur weiteren Diagnose wird ein großer Bluttest und am Abdomen eine Ultraschalluntersuchung beim Hund durchgeführt. ² Für eine Diagnose der chronischen Entzündung der Bauchspeicheldrüse ist eine Biopsie beim Hund notwendig.

Bevor die Tierärztin oder der Tierarzt die genannten Untersuchungen durchführt, wird ein umfassendes Anamnesegespräch geführt, um erste Hinweise auf die Bauchspeicheldrüsenerkrankung zu erhalten. Anschließend werden die Blutwerte untersucht, die Anzeichen auf mögliche Entzündungen geben können. Kommt die canine pankreatische Lipase erhöht im Blut vor, heißt das nicht immer, dass eine akute Entzündung vorliegt. Ergänzend dazu werden Ultraschallbilder der Pankreasregion gemacht, um mögliche Auffälligkeiten zu erkennen. Ist dies der Fall, kann eine Bauchspeicheldrüsenentzündung beim Hund relativ sicher diagnostiziert werden. Eine weitere Methode zur Diagnose einer chronischen Pankreatitis kann durch die Entnahme von Gewebe oder Zellen aus der Pankreasregion erreicht werden. Allerdings muss der Hund unter Narkose gesetzt werden, was bei einer schweren Bauchspeicheldrüsenentzündung vermieden werden sollte.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei einer Pankreatitis bei Hunden?

Ist die Bauchspeicheldrüse entzündet, wird der betroffene Hund in den meisten Fällen stationär und durch mehrere Maßnahmen behandelt. Dazu zählen:

  • Flüssigkeitstherapie
  • Schmerztherapie durch Medikamente
  • Diätetik
  • Besondere Ernährung bei Pankreasinsuffizienz
  • Regelmäßige Check-ups

Flüssigkeitstherapie

Aufgrund der Bauchspeicheldrüsenentzündung leidet der Hund häufig an Durchfall und Erbrechen, was zu einer Dehydration der Fellnase und zum Ungleichgewicht der Elektrolyten im Blut führt. Um dem entgegenzuwirken, wird der Hund intravenös mit Flüssigkeit versorgt, was einen stationären Aufenthalt unvermeidbar macht.

Schmerztherapie durch Medikamente

Ist die Bauchspeicheldrüse des Hundes entzündet, ist es für ihn sehr schmerzhaft. Schmerzlindernde Medikamente helfen nicht nur gegen den Schmerz, sondern können auch Symptome wie Erbrechen und Durchfall lindern und so zu einem besseren Wohlbefinden des Tieres verhelfen. Weitere Medikamente wie Steroide, Analgetika oder Antibiotika hemmen die Entzündung, um einen komplizierten Verlauf der Erkrankung zu verhindern. Zudem können weitere von der Entzündung betroffene Organe wie die Leber mit einem medikamentösen Leberschutz behandelt werden.

Diätetik

Da die Bauchspeicheldrüsenerkrankung viel Energie raubt, ist es wichtig, dass der Hund Wasser und Futter aufnimmt, sobald er nicht mehr erbrechen muss und keinen Durchfall mehr hat. Hierzu empfehlen Tierärztinnen und Tierärzte eine fettarme, kohlenhydrat- und proteinreiche sowie leicht zu verdauende Ernährung, die der Vierbeiner in kleinen Mengen aufnehmen sollte. Verweigert der Hund die Aufnahme des Futters, kann auch eine Magensonde gelegt werden, um die Fellnase dennoch mit Nahrung und Flüssigkeit zu versorgen.

Besondere Ernährung bei Pankreasinsuffizienz

Bei einer Pankreasinsuffizienz fehlen dem Hund die Verdauungsenzyme, um die Nährstoffe aus dem Futter aufnehmen zu können. Daher sind eine fettarme Ernährung und geringere Portionen wichtig, um Rückfällen einer chronischen Pankreatitis vorzubeugen und den Darm zu stabilisieren, indem der Rückgang der Darmzotten verhindert wird. Im gleichen Zuge wird die Bauchspeicheldrüse weniger belastet. Mit histaminarmer, proteinreicher Ernährung wie fettarmem Quark kann der Körper des Hundes entlastet und ein positiver Effekt auf den Verlauf der Pankreatitis erreicht werden. Zudem wirkt sich diese Ernährung positiv auf den Darm und seine Flora aus. Eine Umstellung der Ernährung sollte nach und nach innerhalb von 4-5 Wochen erfolgen, damit sich die Bauchspeicheldrüse daran gewöhnen kann.

Regelmäßige Check-ups

Ist die Bauchspeicheldrüse bei Ihrem Hund entzündet, ist es wichtig, die Blutwerte und das Abdomen regelmäßig zu kontrollieren, um negative Veränderungen frühzeitig erkennen und ihnen entgegensteuern zu können. Bei schweren Verläufen einer Pankreatitis beim Hund können auch andere Organe neben dem Pankreas von einer Entzündung betroffen sein. Daher kann eine regelmäßige Kontrolle für Ihren Vierbeiner sehr wichtig sein.

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Gut zu wissen: Eine milde Pankreatitis kann auch eine schwere Verlaufsform entwickeln. Um Hundehalterinnen und Hundehalter zu unterstützen, übernehmen wir von petolo daher nicht nur die Kosten tiermedizinisch notwendiger Behandlungen, sondern bezuschussen auch Vorsorgeuntersuchungen für Ihre Fellnase mit bis zu 120 € im Jahr je nach gewähltem Tarif.

Was kostet die Behandlung einer entzündeten Bauchspeicheldrüse bei Hunden?

Ein Hund erhält eine Infusion.

Die tierärztlichen Kosten für die Behandlung einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse beim Hund können sich aus einer intravenösen Flüssigkeitstherapie, einer stationären Unterbringung, einer Schmerztherapie durch Medikamente sowie regelmäßigen Check-ups zusammensetzen. Der finanzielle Aufwand dieser Leistungen ist in der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) festgelegt. Je nach Schwere der Erkrankung kann die Tierärztin oder der Tierarzt zu verschiedenen Gebührensätzen abrechnen. Ist Ihr Hund an einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung erkrankt, die schwer zu diagnostizieren ist, steigt der Gebührensatz und somit auch die Kosten.

Welche Kosten für die Behandlung einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse beim Hund entstehen können, zeigt die folgende Tabelle:³

Behandlungskosten
(1-facher GOT-Satz)
Behandlungskosten
(2-facher GOT-Satz)
Behandlungskosten
(3-facher GOT-Satz)
Stationäre Unterbringung
pro Tag (ohne Behandlung
und ohne Futter)
19,08 € 38,16 € 57,24 €
Kleines Blutbild
zur Diagnose
20,80 € 41,60 € 62,40 €
Großes Blutbild
zur Diagnose
23,52 € 47,04 € 70,56 €
Ultraschalluntersuchung
des Abdomens
58,92 € 117,84 € 176,76 €
Kleine histologische Untersuchung
einer Probe (bis zu 2 Organe)
34,13 € 68,26 € 102,39 €
Große histologische Untersuchung
einer Probe (erhöhter Aufwand)
48,76 € 97,52 € 146,28 €
Infusion der Flüssigkeit 42,00 € 84,00 € 126,00 €
Inhalationsnarkose zur
Legung der Magensonde
61,57 € 123,14 € 184,71 €
Magensonde legen 97,52 € 195,04 € 292,56 €

Übernimmt die Hundekrankenversicherung die Kosten?

Leidet Ihr Hund an einer Bauchspeicheldrüsenentzündung, übernimmt die Hundekrankenversicherung häufig die Kosten für die Behandlung der Erkrankung. Bei einer schweren Pankreatitis kann ein chirurgischer Eingriff notwendig werden, um etwa Abszesse oder Zysten zu behandeln, dessen Kosten viele Versicherungen nicht übernehmen. Anders ist das bei petolo: Wir erstatten nicht nur die Kosten für tiermedizinisch notwendige Therapien, sondern übernehmen auch die Kosten für Operationen bis zu 100 % (je nach gewähltem Tarif), damit sich Hundehalterinnen und Hundehalter keine Sorgen um ihre Fellnase machen müssen.

Mit der Hundekrankenversicherung von petolo profitieren Hundehalterinnen und Hundehalter von vielen Vorteilen:

  • In allen Tarifen handelt es sich um eine Vollversicherung inklusive Hundekrankenversicherung und Hunde-OP-Versicherung.
  • Abhängig vom gewählten Tarif übernimmt die Hundekrankenversicherung die Tierarztkosten für Ihren Hund für tiermedizinisch notwendige Behandlungen zu 100 %. 
  • Keine Sorge vor hohen GOT-Sätzen: Wir erstatten Behandlungskosten bis zum 4-fachen Gebührensatz.
  • Bei uns ist Ihr Vierbeiner ab dem ersten Tag versichert, denn unsere Hundekrankenversicherung ist ohne Wartezeit.
  • Ob lokale Tierklinik, Tierarztpraxis oder Online-Tierärztin oder Online-Tierarzt: Dank freier Tierarztwahl entscheiden Sie, wo Sie Ihre Fellnase behandeln lassen möchten.

Für die größtmögliche Flexibilität bieten wir Ihnen drei unterschiedliche Tarife: Entscheiden Sie sich einfach für den, der am besten zu Ihnen und Ihrer Samtpfote passt.

Die Tarifübersicht von petolo für Hundekrankenversicherungen.

Kann man einer Pankreatitis bei Hunden vorbeugen?

Es gibt häufig nicht feststellbare Ursachen für eine entzündete Bauchspeicheldrüse beim Hund. Daher gestaltet sich auch die Vorbeugung dieser Erkrankung als schwierig. In jedem Fall sind jedoch eine fettarme und proteinreiche Ernährung sowie ein normales Körpergewicht wichtig, um das Risiko für den Hund, an einer Bauchspeicheldrüsenentzündung zu erkranken, möglichst gering zu halten. Achten Sie daher auf die Wahl des Futters sowie auf die Portionsmengen, die für Ihren Hund geeignet sind.

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Wichtig: Ist die Bauchspeicheldrüse bei Ihrem Hund entzündet und nimmt eine chronische Verlaufsform an, könnte Ihr Hund auf eine lebenslange Therapie angewiesen sein.

Fazit: Auf Symptome achten und eine Bauchspeicheldrüsenentzündung erkennen

Ein Hund spielt ausgelassen mit seinem Spielzeug.

Eine Bauchspeicheldrüsenentzündung ist für den Hund eine sehr schmerzhafte Erkrankung, die in jedem Fall behandelt werden sollte. Eine Diagnose ist nicht leicht zu stellen, sodass Hundehalterinnen und Hundehalter auf Symptome wie Erbrechen, Fieber, Durchfall, Bauchschmerzen und Abgeschlagenheit achten sollten. Auch die Gebetsstellung des Hundes kann ein Anzeichen für eine entzündete Bauchspeicheldrüse sein. Bestätigt sich der Verdacht dieser Erkrankung, muss der Hund zunächst mit Flüssigkeit und Schmerzmitteln versorgt und im weiteren Verlauf an eine Ernährungsumstellung gewöhnt werden, um Rückfällen vorzubeugen und Ihrem Liebling ein langes und gesundes Hundeleben zu ermöglichen.

Quellenangabe:

¹ https://www.drhoelter.de/tierarzt/tierkrankheiten/bauchspeicheldruesenentzuendung.html

² https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/pdf/10.1055/s-0043-124118.pdf

³ https://www.bundestieraerztekammer.de/tieraerzte/beruf/got/

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