Eine Hündin liegt erschöpft auf einem Bett.

Gebärmutterentzündung beim Hund – was es mit Pyometra auf sich hat

Je älter eine nicht kastrierte Hündin wird, desto größer ist das Risiko, dass sie an einer Gebärmuttervereiterung erkrankt. Worauf Sie als Hundehalterin oder Hundehalter achten sollten, wenn Ihre Hündin an einer Gebärmutterentzündung erkrankt, erfahren Sie in diesem Ratgeber.

Inhaltsverzeichnis

💡Das Wichtigste auf einen Blick: Gebärmutterentzündung beim Hund

  • Gebärmutterentzündung: Ist eine Hündin nicht kastriert und etwas älter, ist das Risiko hoch, dass sie an einer Gebärmuttervereiterung erkrankt. Dabei entzündet sich aus unterschiedlichen Gründen, vor allem jedoch durch ein hormonelles Ungleichgewicht oder Bakterien, die Gebärmutterschleimhaut, sodass es in der Gebärmutter zur Vereiterung kommt.
  • Formen: Man unterscheidet zwischen der geschlossenen und der offenen Pyometra. Die offene Gebärmutterentzündung tritt beim Hund seltener auf als die geschlossene. Während bei der offenen Pyometra der Eiter durch den geöffneten Muttermund abfließen kann, sammelt sich dieser bei der geschlossenen Gebärmuttervereiterung in der Gebärmutter an.
  • Symptome: Anzeichen für eine Gebärmuttervereiterung beim Hund sind Fieber, Lethargie, vermehrter Urinabsatz und häufiges Trinken. Ein veränderter Ausfluss, Erbrechen, Durchfall und Appetitlosigkeit können weitere Symptome für eine Entzündung darstellen.
  • Therapie: Wurde die Diagnose einer Gebärmutterentzündung bei Ihrem Hund gestellt, sollten Sie schnell reagieren. Je nach Schwere und Fortschritt der Erkrankung kann eine konservative Behandlung durch Medikamente oder im schlimmsten Fall eine Kastration mit Entfernen der Eierstöcke und der Gebärmutter das Tier von der Entzündung befreien.

Was ist eine Gebärmutterentzündung bei der Hündin?

Bei einer Gebärmutterentzündung (Pyometra) entzündet sich die Gebärmutterschleimhaut einer Hündin. Dies führt zur Ansammlung von Eiter im Hohlraum der Gebärmutterhörner, sodass man bei einer Gebärmutterentzündung auch von einer Gebärmuttervereiterung beim Hund sprechen kann.

Wie genau eine Pyometra beim Hund entsteht, hängt mit der Produktion des weiblichen Hormons Progesteron zusammen. Dieses wird ausgeschüttet, wenn die Hündin läufig ist (während des Metöstrus), sodass sich die Gebärmutterschleimhaut für eine mögliche Trächtigkeit aufbaut. Wird die Hündin nicht gedeckt, bildet sich in der Regel die Gebärmutterschleimhaut in der Ruhephase des Zyklus (Anöstrus) wieder zurück. Geschieht dies innerhalb der ersten Wochen nach der Läufigkeit nicht, kann es vorkommen, dass weiterhin Progesteron produziert wird. Das hat zur Folge, dass die Gebärmutter aus dem Gleichgewicht gerät und sich das gebildete Sekret ansammelt und nicht mehr abfließen kann. 

Zudem begünstigt die Läufigkeit die Vermehrung von Bakterien in der Gebärmutter, die zu einer eitrigen Entzündung führen können. Der dort gebildete Eiter dehnt die Gebärmutter weiter aus, sodass die Gebärmutterschleimhaut der Hündin porös und durchlässig wird. Das erleichtert es, Toxinen und Infektionserregern in den Blutkreislauf zu gelangen und eine Blutvergiftung (Sepsis) zu verursachen. Außerdem kann die Gebärmutterschleimhaut durchbrechen, sodass der Eiter in die Bauchhöhle gelangen und eine Bauchfellentzündung auslösen kann.

Bei einer Gebärmuttervereiterung beim Hund spricht man von einer offenen Pyometra und einer geschlossenen Pyometra.

Offene Pyometra

Eine offene Gebärmutterentzündung beim Hund bedeutet, dass der entstandene Eiter über eine Öffnung wie den Muttermund abfließen kann. Während der Läufigkeit ist dieser geöffnet, sodass bei der Hündin Ausfluss entsteht. Da diese Form der Gebärmutterentzündung selten auftritt, ist das Risiko einer Sepsis oder eines Gebärmutterdurchbruchs niedriger als bei einer geschlossenen Pyometra.

Geschlossene Pyometra

Die geschlossene Gebärmutterentzündung kommt beim Hund häufiger vor als die offene. Bei dieser Variante kann der Eiter durch den geschlossenen Gebärmutterhals nicht abfließen, sodass dieser sich im Hohlraum der Gebärmutter ansammelt und zu einer Blutvergiftung oder Bauchfellentzündung führen kann.

Wann tritt eine Entzündung der Gebärmutter bei Hündinnen auf?

Eine Hündin liegt im Wohnzimmer.

Grundsätzlich kann jede Hündin ohne Kastration nach ihrer ersten Läufigkeit an einer Gebärmuttervereiterung erkranken. Es konnte jedoch festgestellt werden, dass Hündinnen häufig erst im Alter zwischen 6 und 10 Jahren an einer Pyometra erkranken.¹

Tritt eine Pyometra bei einem jüngeren Hund auf, wird vermutet, dass die an der Trächtigkeitsverhütung verantwortlichen Hormone zu einer Entzündung führen können, während es bei älteren Hündinnen an der vermehrten Produktion von Progesteron liegt, die ein hormonelles Ungleichgewicht verursacht.

Im Vergleich zu anderen Hunderassen erkranken Collies, Rottweiler und Berner Sennenhunde häufiger an einer Gebärmutterentzündung.²

Doch nicht nur ein hormonelles Ungleichgewicht kann zur Gebärmutterentzündung beim Hund führen, sondern auch eine bakterielle Infektion. In seltenen Fällen kann eine Entzündung an einer anderen Stelle als der Gebärmutter über das Blut zur Gebärmutter wandern. Hat Ihr Hund eine Zahnfleischentzündung, kann diese sich negativ auf die Gebärmutter auswirken und zu einer Entzündung führen.

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Gut zu wissen: Eine Gebärmutterentzündung kann beim Hund nicht nur durch hormonelles Ungleichgewicht, sondern auch durch Krebs verursacht werden. Um Hundehalterinnen und Hundehalter vor hohen Tierarztkosten für ihren Hund zu bewahren, bezuschussen wir von petolo nicht nur die Kosten für Vorsorge wie die Kastration des Hundes, sondern übernehmen auch die Kosten tiermedizinisch notwendiger Behandlungen je nach gewähltem Tarif bis zu 100 %.

Kann eine Gebärmutterentzündung auch bei kastrierten Hunden auftreten?

Die Wahrscheinlichkeit einer Gebärmutterentzündung beim kastrierten Hund ist niedriger als bei einem nicht kastrierten Hund. Doch sie kann nicht vollständig ausgeschlossen werden.³ Laut einer Studie erkranken in den ersten 10 Lebensjahren etwa 25 % aller nicht kastrierten Hunde an einer Gebärmuttervereiterung. Besonders häufig betrifft diese Erkrankung ältere Hündinnen.⁴

Kastrierte Hündinnen, bei denen eine Ovariohysterektomie durchgeführt wurde, also sowohl die Eierstöcke als auch die Gebärmutter entfernt sind, können an einer Entzündung am Gebärmutterstumpf erkranken. Die Entzündung kann entstehen, wenn die Eierstöcke nicht vollständig entfernt wurden, sodass weiterhin Progesteron produziert wird. Das hormonelle Ungleichgewicht kann anschließend zur Gebärmutterentzündung bei der Hündin führen. Zudem ist es möglich, dass sich die OP-Naht entzündet und so eine Infektion der übrigen Gebärmutter entsteht.

Welche Symptome stehen für eine Gebärmutterentzündung einer Hündin?

Ein Hund trinkt Wasser aus einer Trinkflasche.

Besteht eine Gebärmutterentzündung bei einem Hund, können folgende Symptome auftreten:

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Wichtig zu wissen: In vielen Fällen tritt bei der Hündin eine Gebärmutterentzündung etwa 4-8 Wochen nach ihrer letzten Läufigkeit auf. Sollten Sie eine Gebärmutterentzündung bei Ihrem Hund vermuten und passende Symptome entdecken, erhalten Sie bei petolo schnelle Hilfe von erfahrenen Tierärztinnen und Tierärzten in den eigenen vier Wänden mit der kostenlosen Videosprechstunde von Dr. Fressnapf. Dank moderner Telemedizin können Sie ganz einfach von Zuhause aus per Videocall Rat einholen. Über die Kamera Ihres Smartphones oder Tablets kann sich die Online-Tierärztin bzw. der Tierarzt Ihren Hund genau anschauen und Ihnen eine Einschätzung geben, ob ein Vor-Ort-Termin in der Praxis sinnvoll ist. Sind Symptome einer Gebärmuttervereiterung beim Hund zu erkennen, erhalten Sie eine Überweisung in eine Tierarztpraxis oder Tierklinik Ihrer Wahl – schnell und unkompliziert.

Wie sieht die Behandlung einer Gebärmutterentzündung beim Hund aus?

In vielen Fällen wird bei einer Hündin mit Gebärmutterentzündung eine Ovariohysterektomie (Kastration) durchgeführt, bei der nicht nur die Gebärmutter, sondern auch die Eierstöcke operativ entfernt werden. Nach der Ovariohysterektomie werden die entfernten Organe in ein Labor geschickt, um die Ursache der Pyometra nachvollziehen und eine Krebserkrankung ausschließen zu können. 

  • Eine offene Gebärmutterentzündung kann beim Hund mit Antibiotika behandelt werden. Dabei werden Antibiotikastifte in die Gebärmutter eingelegt, um eine lokale Therapie zu ermöglichen. Schlägt die Behandlung nicht an, ist in der Regel eine Kastration mit der Entfernung der Eierstöcke und der Gebärmutter notwendig. 
  • Bei der geschlossenen Form der Pyometra ist häufig nur eine Kastration zur Behandlung einer Gebärmutterentzündung beim Hund möglich. 

Bei Zuchthündinnen kann je nach Schwere der Gebärmuttervereiterung eine Therapie durch Antibiotika und schmerzlindernde Medikamente in Erwägung gezogen werden. Hierbei untersucht die Tierärztin oder der Tierarzt den Fortschritt der Behandlung mittels Ultraschalluntersuchungen. Während des Metöstrus produziert der Körper der Hündin viel Progesteron. Mit der Verabreichung von Aglepriston (dem Antihormon) soll bewirkt werden, dass der Gebärmutterhals sich öffnet und der Eiter aus der Gebärmutter abfließen kann.

Was kostet die Behandlung einer entzündeten Gebärmutter beim Hund?

Die Kosten für eine Ovariohysterektomie bei der Hündin liegen laut Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) zwischen 192 € und 576 €. Weitere Kosten zur Diagnose sowie für die Infusion zur Stabilisierung der Hündin und die Verabreichung von Medikamenten können hinzukommen.

Daneben hat die Tierarztpraxis die Möglichkeit, zu verschiedenen Gebührensätzen abzurechnen, die in der Gebührenordnung festgelegt sind.

Behandlungskosten
(1-facher GOT-Satz)
Behandlungskosten
(2-facher GOT-Satz)
Behandlungskosten
(3-facher GOT-Satz)
Infusion zur
Stabilisierung der Hündin
42,00 € 84,00 € 126,00 €
Ultraschalluntersuchung
zur Erkennung von Eiter
in der Gebärmutter
58,92 € 117,84 € 176,76 €
Laparotomie zur
genaueren Diagnose
110,72 € 221,44 € 332,16 €
Ovariohysterektomie
(Entfernung der Eierstöcke
und der Gebärmutter)
192,00 € 384,00 € 576,00 €
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Wichtig zu wissen: Die Kosten einer medikamentösen Behandlung richten sich nach der Schwere und dem Fortschritt der Erkrankung sowie der jeweiligen Therapie und können stark variieren. Eine Not-OP mit stationärer Versorgung kann die Kosten erheblich erhöhen.

Übernimmt die Hundekrankenversicherung die Kosten?

Nicht alle Hundekrankenversicherungen übernehmen die Kosten für Operationen wie zur Behandlung einer Gebärmutterentzündung beim Hund. Häufig müssen Sie separat eine OP-Versicherung für Ihren Hund abschließen. Anders ist das bei petolo: Wir bieten eine Hundekrankenversicherung mit Vollschutz an, die auch Operationen umfasst. Somit erstatten wir nicht nur die Kosten für tiermedizinisch notwendige Behandlungen, sondern übernehmen in jedem Tarif die Kosten für operative Eingriffe wie eine Ovariohysterektomie. 

Abhängig vom gewählten Tarif können Sie sich pro Jahr auf eine Kostenübernahme zwischen 80 € und 120 € bei der Vorsorge wie der Kastration verlassen. Denn die Prävention einer Gebärmutterentzündung beim Hund kann Ihren Vierbeiner vor einer lebensbedrohlichen Erkrankung bewahren.

Mit der Hundekrankenversicherung von petolo profitieren Hundehalterinnen und Hundehalter von vielen Vorteilen:

  • In allen Tarifen handelt es sich um eine Vollversicherung inklusive Hundekrankenversicherung und OP-Versicherung für Ihren Hund.
  • Abhängig vom gewählten Tarif übernimmt die Hundekrankenversicherung die Tierarztkosten Ihres Hundes für tiermedizinisch notwendige Behandlungen bis zu 100 %. 
  • Keine Sorge vor hohen GOT-Sätzen: Wir erstatten die Behandlungskosten in der Tierarztpraxis bis zum 4-fachen Gebührensatz.
  • Bei uns ist Ihre Fellnase ab dem ersten Tag versichert, denn unsere Hundekrankenversicherung ist ohne Wartezeit.
  • Ob lokale Tierklinik oder Online-Tierarzt: Dank freier Tierarztwahl entscheiden Sie, wo Sie Ihren Liebling behandeln lassen möchten.

Für die größtmögliche Flexibilität bieten wir Ihnen drei unterschiedliche Tarife: Entscheiden Sie sich einfach für den, der am besten zu Ihnen und Ihrem Hund passt.

Die Tarifübersicht von petolo für Hundekrankenversicherungen.

Welche präventiven Möglichkeiten gegen Gebärmutterentzündung gibt es?

Ist Ihre Hündin nicht kastriert, sollten Sie während Ihrer Läufigkeit auf Hygiene achten und auf das Baden verzichten. Denn so wird das Risiko gesenkt, dass Bakterien in die Gebärmutter gelangen und zu einer Infektion führen können. Zusätzlich kann die Kastration als präventive Maßnahme gegen eine Gebärmutterentzündung beim Hund angesehen werden. Lediglich die Entfernung der Eierstöcke, die das Progesteron ausschütten, kann schon ausreichend sein.

Achten Sie zudem auf Veränderungen des Zyklus Ihrer Hündin und auf etwaige Symptome wie Fieber und vermehrtes Trinken. Sobald Sie gesundheitliche Veränderungen bei Ihrer Hündin bemerken, sollten Sie die Tierärztin oder den Tierarzt aufsuchen. 

Fazit: Gebärmutterentzündung beim Hund frühzeitig erkennen und handeln

Eine Hundebesitzerin schmust mit ihrem Hund.

Die Gebärmutterentzündung beim Hund ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die meist bei älteren, nicht kastrierten Hündinnen ab 6 Jahren auftritt. Je nach Form der Gebärmuttervereiterung treten beim Hund unterschiedliche Symptome auf, die häufig erst spät bemerkt werden. 

Eine offene Gebärmutterentzündung kann beim Hund im frühen Stadium mit Antibiotika behandelt werden. Bei einer geschlossenen Pyometra ist meist eine Ovariohysterektomie die einzige Möglichkeit, die Hündin zu behandeln. 

Die Hundekrankenversicherung von petolo bietet einen starken Krankenschutz sowohl bei der Vorsorge als auch bei Behandlungen und Operationen. Wir übernehmen dabei die Tierarztkosten je nach Tarif bis zu 100 %.

Quellenangaben

1 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/11298/1/Hahn_Nina.pdf 

2  https://vetevo.de/blogs/hund-ratgeber/gebaermutterentzundung-hund-pyometra

3 https://www.tierklinik.at/gebaermutterentzuendung-pyometra-beim-hund/

4 https://edoc.ub.uni-muenchen.de/11298/1/Hahn_Nina.pdf

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