
Magenschleimhautentzündung bei Katzen: Symptome & Behandlung
Eine Magenschleimhautentzündung kann bei einer Katze zu starken Beschwerden führen. Sie tritt auf, wenn die empfindliche Magenschleimhaut der Katze gereizt wird. Diese Entzündung kann durch verschiedene Faktoren wie Futter, angestaute Magensäure oder Infektionen im Magen ausgelöst werden.
Inhaltsverzeichnis
Krankheitssteckbrief: Magenschleimhautentzündung bei Katzen
- Symptome: Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit mit einhergehendem Gewichtsverlust, Lethargie, Bauchschmerzen
- Verlauf: Akut oder chronisch
- Schwere der Erkrankung: Gefährlich
- Häufigkeit: Gelegentlich
- Vorkommen: Bei allen Katzen
- Diagnose: Magenschleimhautentzündung
- Behandlung: Ernährungsumstellung, Infusion, Endoskopie
- Prognose: Gute Prognose
- Ansteckungsgefahr: Nicht ansteckend
- Fachgebiet: Gastroenterologie
Was ist eine Magenschleimhautentzündung bei Katzen?
Der Magen einer Katze ist ein komplexes Organ, das auf die Verdauung von Nahrung spezialisiert ist. Sobald die Katze frisst, wird im Magen Magensäure produziert, die das Futter zersetzt. Die in der inneren Schicht des Magens sitzende Magenwand produziert die Magenschleimhaut. Diese schützt den Magen der Katze vor der Magensäure. Eine Störung dieser Schutzbarriere führt zu einer Magenschleimhautentzündung beziehungsweise Gastritis, die bei Ihrer Katze zu starken Beschwerden führen kann. In schweren Fällen kann eine Magenschleimhautentzündung sogar zu einem Magengeschwür bei Katzen führen, was weitere gesundheitliche Komplikationen nach sich ziehen kann. Man unterscheidet zwischen einer akuten und einer chronischen Gastritis bei Katzen.
Akute Gastritis bei Katzen
Die akute Gastritis verursacht schnell intensive Symptome bei einer Katze. Diese Art der Gastritis wird oft durch kurzfristige Ursachen ausgelöst, wie beispielsweise dem Fressen von verdorbenem Futter, der Aufnahme eines Fremdkörpers oder einer Vergiftung bei Katzen. Auch Medikamente können eine akute Gastritis bei Katzen hervorrufen.
Die akute Form der Magenschleimhautentzündung zeigt sich typischerweise durch häufiges Erbrechen bei Katzen, Appetitlosigkeit und Bauchschmerzen. Wie lange eine solche Gastritis bei Ihrer Katze anhält, ist abhängig von ihrem allgemeinen Gesundheitszustand. In den meisten Fällen klingt eine akute Gastritis nach wenigen Tagen ab, wenn die zugrunde liegende Ursache behandelt wurde.
Chronische Gastritis bei Katzen
Die chronische Gastritis erfordert bei Katzen eine intensive Behandlung. Hierbei besteht die Entzündung der Magenschleimhaut über einen längeren Zeitraum, was dazu führt, dass die Katze über Wochen oder sogar Monate unter den Symptomen leidet. Typische Symptome der chronischen Magenschleimhautentzündung bei Katzen sind Erbrechen, stetiger Gewichtsverlust und ein lethargischer Zustand.
Wenn die Katze über einen langen Zeitraum hinweg an dieser Erkrankung leidet, kann sie ernsthafte Magenprobleme entwickeln, die ohne die richtige Behandlung zu einem Magengeschwür führen können. In vielen Fällen wird dann eine spezielle Diät und eine dauerhafte tierärztliche Betreuung notwendig.
Ursachen einer Magenschleimhautentzündung bei Katzen
Eine Magenschleimhautentzündung bei Katzen kann durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden. Besonders bei einer Katze mit chronischer Gastritis können die Auslöser vielfältig und schwer zu identifizieren sein. In solchen Fällen führt die Tierärztin oder der Tierarzt genaue Untersuchungen durch, um die Ursache der Magenschleimhautentzündung festzustellen. Tierärztinnen und Tierärzte unterteilen die Auslöser in zwei Kategorien: primäre und sekundäre Ursachen. Diese Unterteilung hilft, eine präzisere Diagnose und eine geeignete Behandlung für die Katze, je nach Auslöser der Gastritis, zu finden.
Primäre Ursachen einer Magenschleimhautentzündung bei Katzen
Primäre Ursachen sind Faktoren, die von außen auf den Magen wirken. Dazu gehören:
- Verdorbenes Futter: Der Verzehr von schlechtem oder abgelaufenem Futter kann eine Gastritis bei Katzen durch das starke Reizen der Magenschleimhaut verursachen.
- Toxische Stoffe: Substanzen wie Reinigungsmittel oder bestimmte Pflanzen, die giftig für Katzen sind, können zu einer schweren Gastritis führen.
- Unverdauliche Fremdkörper: Fremdkörper wie Spielzeuge oder Knochen können den Magen reizen.
- Parasiten: Parasiten können eine Magenschleimhautentzündung auslösen. Beispielsweise kann Ihre Katze von Spulwürmern befallen werden. Informationen zu weiteren Würmern, die Katzen befallen können, finden Sie in unserem Ratgeber.
- Medikamente: Eine Magenschleimhautentzündung kann bei Katzen durch Medikamente wie Antibiotika oder entzündungshemmende Mittel ausgelöst werden, wenn diese über längere Zeit eingenommen werden.
Sekundäre Ursachen einer Magenschleimhautentzündung bei Katzen
Sekundäre Ursachen entstehen durch Erkrankungen oder Probleme im Organismus selbst:
- Nierenerkrankungen: Eine gestörte Nierenfunktion, wie eine Niereninsuffizienz bei Ihrer Katze, kann den Säure-Basen-Haushalt beeinflussen und eine Gastritis auslösen.
- Herz-Kreislauf-Probleme: Durchblutungsstörungen wie Blutdruckprobleme bei der Katze können Entzündungen fördern.
- Tumore: Magentumore oder andere Krebserkrankungen können direkt auf die Magenschleimhaut einwirken.
- Zentralnervöse Erkrankungen: Erkrankungen des zentralen Nervensystems, wie Epilepsie, können indirekt den Magen betreffen.
- Infektionen: Infektionen durch Bakterien, zum Beispiel durch Helicobacter, können den Magen erheblich schädigen.
- Futterallergien: Manche Katzen leiden unter einer Futtermittelallergie und reagieren auf bestimmte Inhaltsstoffe in ihrer Nahrung allergisch, was zu Entzündungen der Magenschleimhaut führen kann.
Symptome einer Magenschleimhautentzündung bei Katzen

- Erbrechen: Häufiges und teilweise blutiges Erbrechen von Futter oder gelber Galle, was auf eine gereizte oder geschädigte Magenschleimhaut bei Ihrer Katze hindeutet.
- Appetitlosigkeit: Wenn die Katze nicht frisst, kann dies ein Anzeichen für Gastritis sein.
- Lethargie: Sie bemerken, dass Ihre Katze weniger Energie zeigt und mehr schläft als gewöhnlich.
- Durchfall: In einigen Fällen tritt neben dem Erbrechen auch Durchfall bei Ihrer Katze auf.
- Bauchschmerzen: Die Katze kann Schmerzen beim Abtasten oder Streicheln des Bauches zeigen.
- Gewichtsverlust: Bei einer chronischen Gastritis kann der anhaltende Nahrungsmangel zu einem deutlichen Gewichtsverlust führen.
- Speicheln: Ihre Katze sabbert vermehrt, teils sammelt sich heller, schäumender Speichel am Maul.
Diagnose einer Magenschleimhautentzündung bei Katzen
Die Diagnose einer Magenschleimhautentzündung bei Katzen erfordert eine gründliche tierärztliche Untersuchung. Um die genaue Ursache der Entzündung festzustellen und andere Erkrankungen als Auslöser der Beschwerden auszuschließen, werden verschiedene diagnostische Verfahren eingesetzt. Bildgebende Verfahren wie Ultraschall und Röntgen helfen dabei, Veränderungen im Magen oder mögliche Fremdkörper zu identifizieren. Ein weiteres wichtiges Verfahren ist die Magenspiegelung (Endoskopie), bei der ein Endoskop eingesetzt wird, um die Magenschleimhaut direkt zu untersuchen und mögliche Entzündungen oder Magengeschwüre zu erkennen.
Während dieser Magenspiegelung kann zusätzlich eine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen werden, um die Art der Entzündung genauer zu bestimmen. Auf diese Weise lässt sich auch überprüfen, ob Tumore vorhanden sind. Ergänzend dazu wird eine Blutuntersuchung durchgeführt, um Entzündungswerte zu analysieren und eine systemische Entzündung oder Infektion nachzuweisen. Um parasitäre Ursachen auszuschließen, werden Kotproben untersucht, die Aufschluss darüber geben können, ob Parasiten wie Spulwürmer die Gastritis ausgelöst haben.
Tierärztliche Behandlung einer Magenschleimhautentzündung bei Katzen

Das Behandeln einer Gastritis bei Katzen hängt von der Ursache und dem Schweregrad der Erkrankung ab. Daher wird die Behandlung von einer Tierärztin oder einem Tierarzt immer individuell auf die Katze abgestimmt. Häufig wird eine Magenschleimhautentzündung bei Katzen wie folgt behandelt:
Die Tierärztin oder der Tierarzt verschreibt bei einer Gastritis bei Katzen Medikamente. Zum einen sollen diese zur Heilung der Entzündung beitragen. Zu den verschriebenen Medikamenten können in diesem Fall Protonenpumpenhemmer oder Antazida gehören. Diese verringern die Produktion von Magensäure und schonen die Magenschleimhaut. Bei einer Infektion durch Bakterien wird eine Magenschleimhautentzündung meist mithilfe von Antibiotika therapiert. Zum anderen helfen Medikamente auch bei der Linderung der Symptome. So verschreiben Tierärztinnen und Tierärzte beispielsweise bei häufigem Erbrechen der Katze meist Antiemetika, um den Magen zu beruhigen.
Falls die Katze durch Erbrechen oder Durchfall dehydriert ist, erhält sie Infusionen, um den Flüssigkeitshaushalt wiederherzustellen. Zur Behandlung einer Magenschleimhautentzündung bei einer Katze wird außerdem häufig Schonkost empfohlen, um den Magen nicht zusätzlich zu belasten.

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Welche Folgen kann eine unbehandelte Magenschleimhautentzündung bei Katzen haben?
Unbehandelt kann eine Magenschleimhautentzündung zu gesundheitlichen Komplikationen bei Ihrer Katze führen. Beispielsweise kann sich ein Magengeschwür entwickeln, das durch die Schädigung der Schleimhaut entsteht. In sehr seltenen Fällen kann ein Magengeschwür zu einem Durchbruch der Magenwand führen. Dann spricht man von einem aufgebrochenen Magengeschwür. Für Ihre Katze kann ein aufgebrochenes Magengeschwür zu einer lebensbedrohlichen Situation werden, bei der der Mageninhalt in die Bauchhöhle austritt.
Auch eine chronische Magenschleimhautentzündung kann für Ihre Katze langfristige Einschränkungen bedeuten. Die Erkrankung kann zu Verdauungsstörungen führen, die die Nahrungsaufnahme beeinträchtigen und Gewichtsverlust zur Folge haben können. Zudem besteht das Risiko, dass sich Tumore entwickeln, wenn die Magenschleimhautentzündung der Katze nicht behandelt wird. Eine dauerhafte Belastung der Magenschleimhaut beeinträchtigt die allgemeine Gesundheit der Katze erheblich.
Bei einem Magengeschwür oder einer chronischen Gastritis kann Ihre Katze eine langfristige Behandlung mit speziellen Medikamenten und Futterumstellungen benötigen. Es ist wichtig, die Katze regelmäßig von einer Tierärztin oder einem Tierarzt überwachen zu lassen, um sicherzustellen, dass die Behandlung anschlägt und keine weiteren Komplikationen entstehen.
Was können Sie bei einer Katze mit Gastritis

Die richtige Ernährung spielt sowohl bei der Vorbeugung als auch bei der Behandlung von Magenschleimhautentzündungen bei Katzen eine zentrale Rolle. Es ist wichtig, leicht verdauliche Nahrung anzubieten, die den Magen schont und die Schleimhäute nicht reizt. Mit was Sie eine Katze bei Gastritis füttern, ist entscheidend für ihren Gesundheitszustand.
- Schonkost: Bei einer Magenschleimhautentzündung sollte die Katze spezielle Schonkost erhalten, die leicht verdaulich ist. Beispielsweise können eiweißhaltige Zutaten wie gekochtes Huhn oder Pute mit Reis oder Kartoffeln zubereitet werden.
- Spezialfutter: Es gibt speziell entwickeltes Futter für Katzen mit Magenproblemen. Dieses Futter ist meist protein- und fettarm und enthält Inhaltsstoffe, die die Schleimhaut schützen. Oft sind auch präbiotische Zusätze enthalten, die eine gesunde Verdauung fördern und Verstopfungen bei Katzen entgegenwirken.
- Futter in kleinen Portionen: Es ist besser, der Katze mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu geben, statt zwei große Mahlzeiten. So wird der Magen weniger belastet und die Magensäure kann gleichmäßiger produziert werden.
- Futter ohne Zusatzstoffe: Viele im Handel erhältliche Futtersorten enthalten künstliche Zusatzstoffe, die den Magen der Katze reizen können. Achten Sie darauf, dass das Futter möglichst natürlich ist und keine Konservierungsstoffe, Farbstoffe oder Geschmacksverstärker enthält.
- Wasserzugang: Ausreichend frisches Wasser ist besonders wichtig. Dehydrierung kann die Magenschleimhaut zusätzlich belasten.
Hausmittel bei Magenschleimhautentzündungen von Katzen
Neben der tierärztlichen Behandlung gibt es einige bewährte Hausmittel, die Ihrer Katze bei einer Gastritis helfen können. Diese natürlichen Mittel können helfen, die gereizte Magenschleimhaut zu beruhigen und die Symptome der Magenschleimhautentzündung bei Ihrer Katze zu lindern.
Katzengras ist dabei besonders hilfreich, da es das Erbrechen von Haarballen oder Fremdkörpern fördert, die den Magen reizen. So können die Beschwerden gelindert werden. Auch Kokosöl und Kräutertees haben entzündungshemmende Eigenschaften und wirken beruhigend auf die Magenschleimhaut, wenn sie in kleinen Mengen verabreicht werden. Ein weiteres bewährtes Mittel ist Natronpulver, das häufig bei Magenbeschwerden und Sodbrennen eingesetzt wird. Es neutralisiert überschüssige Magensäure und kann so die Symptome einer Gastritis bei Ihrer Katze mildern.
Fazit: Eine Gastritis bei Katzen erkennen und behandeln
Eine Magenschleimhautentzündung bei einer Katze kann sowohl akut als auch chronisch verlaufen und bedarf immer einer genauen Untersuchung durch die Tierärztin oder den Tierarzt. Wie lange eine Gastritis bei Katzen andauert, ist nicht pauschal zu sagen. Während eine chronische Magenschleimhautentzündung lebenslange Anpassungen für die Katze – beispielsweise beim Futter – bedeuten kann, heilt die akute Gastritis meist innerhalb weniger Tage selbstständig ab.
Hat die Katze starke Bauchschmerzen oder frisst nicht, können dies Symptome einer Gastritis sein. Diese sollten ernst genommen werden, da eine unbehandelte Gastritis zu schweren Komplikationen wie einem Magengeschwür führen kann. Eine rechtzeitige Behandlung mit Medikamenten und eine angepasste Ernährung können dazu beitragen, die Gesundheit der Katze wiederherzustellen und zukünftige Probleme mit der Magenschleimhaut zu vermeiden.
Quellenangabe:
- https://www.sueddeutsche.de/service/tiere-natron-hilft-gegen-tierische-magenbeschwerden-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200206-99-800422
- https://www.doccheck.com/search?q=Gastritis&language=de&start=0&facetq=content_type:flexikon
- https://www.tiermedizinportal.de/tierkrankheiten/katzenkrankheiten/magenschleimhaut-entzundung-gastritis-bei-der-katze
- https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2010/daz-22-2010/magen-darm-erkrankungen-bei-hund-und-katze