Ein Hund wird beim Tierarzt untersucht.

Analdrüsenentzündung beim Hund: Ursachen, Symptome & Behandlung

Hat Ihr Hund eine Analdrüsenentzündung, ist das für Ihren Vierbeiner meist sehr schmerzhaft. Um ihm das Leid zu ersparen, ist es wichtig, die Symptome für eine entzündete Analdrüse zu kennen und dem Hund je nach Ursache die bestmögliche Behandlung zu bieten.

Inhaltsverzeichnis

💡Das Wichtigste auf einen Blick: Analdrüsenentzündung beim Hund

  • Ursachen: Die Ursache für eine entzündete Analdrüse beim Hund ist deren Verstopfung, die ein Ablaufen des Sekrets verhindert. Gründe für diese Verstopfung können z. B. die genetische Veranlagung oder eine ungesunde Darmflora sein. 
  • Symptome: Eine Analdrüsenentzündung macht der Hund durch eine bestimmte Haltung, das sogenannte Schlittenfahren deutlich. Aber auch Probleme beim Kotabsatz oder Schwellungen der Afterregion können Anzeichen einer Entzündung sein.
  • Behandlung: Eine entzündete Analdrüse lässt sich durch eine manuelle Entleerung der Analbeutel oder eine hygienische Spülung behandeln. Tritt eine Entzündung immer wieder auf, können als letzte Möglichkeit die Drüsen operativ entfernt werden.
  • Prophylaxe: Einer Analdrüsenentzündung können Halterinnen und Halter vorbeugen, indem sie der Ursache einer Entzündung entgegensteuern. Dazu kann etwa eine Futterumstellung, bessere Hygiene oder ausreichende Bewegung schon hilfreich sein.

Wodurch entsteht eine Analbeutelentzündung beim Hund?

Die Ursache einer Analdrüsenentzündung beim Hund ist die Verstopfung der Analbeutel. Diese sind einem Sack ähnliche Drüsen, die sich seitlich hinter der Afteröffnung befinden. Das darin enthaltene Sekret mit intensivem Geruch dient vor allem zur Reviermarkierung. Kann es nicht aus den Analdrüsen abfließen, ist oft ein Analbeutelabszess beim Hund die Folge.

Folgende Ursachen können für eine Verstopfung der Analdrüsen verantwortlich sein:

  • Genetische Veranlagung
  • Ungepflegtes, dichtes oder langes Fell
  • Langanhaltender Durchfall beim Hund
  • Zu fester Kotabsatz
  • Veränderung der Sekretproduktion durch hormonelle Erkrankungen, Übersäuerung der Darmflora oder allergische Reaktionen
  • Falsches Futter
  • Andere Entzündungen in der Afterregion
  • Bakterien im Sekret

Insbesondere Hunderassen wie Chihuahuas, Malteser, Beagles oder Spaniel leiden häufiger an einer Analdrüsenentzündung. Aber auch Hunde mit dichtem, langem Fell können von einer entzündeten Analdrüse betroffen sein. Grund dafür ist die erschwerte Hygiene nach dem Kotabsatz. Der Kot verklebt das Fell am After, sodass das Sekret der Analdrüsen Probleme hat abzufließen und eine entzündete Analdrüse beim Hund entsteht.

Der Kot und seine Konsistenz spielen bei der Analdrüsenverstopfung beim Hund ebenfalls eine Rolle. Bei Durchfall kann nicht nur Kot im Fell zurückbleiben und eine Verstopfung der Analbeutel verursachen, sondern auch den Druck herausnehmen, mit dem sich die Analbeutel von selbst entleeren können. Zu fester Kotabsatz kann wiederum dazu führen, dass die Analdrüsen stark anschwellen und die Entleerung der Analbeutel erschwert oder unmöglich gemacht wird.

Auch eine übersäuerte Darmflora kann zur Ursache einer Analdrüsenentzündung beim Hund werden. Durch die viele Säure des Darms kann das Sekret der Drüsen zu fest werden und sie verstopfen. Futter mit einem zu hohen Flüssigkeitsgehalt oder das Trinken von großen Mengen kann den Kot weich machen und ebenfalls eine Verstopfung der Analdrüsen begünstigen.

Die Analdrüsenentzündung führt beim Hund zu vermehrter Sekretproduktion, sodass sich die Analbeutel immer weiter füllen und ein höherer Druck darin entsteht. Dies kann zu Analbeutelrissen und Fisteln führen. Breiten sich die Bakterien, die für die Entzündung verantwortlich sind, aus, können auch andere Organe des Hundes infiziert werden.

Ist ein Analbeutelabszess beim Hund gefährlich?

Eine Analdrüsenentzündung ist für den Hund zwar nicht gefährlich, doch sehr schmerzhaft. Bleibt die Entzündung unbehandelt, können sich Fisteln und Abszesse bilden. Dies wiederum erhöht das Risiko einer Blutvergiftung dadurch, dass Bakterien in die Blutbahn gelangen können.

Wie macht sich eine entzündete Analdrüse beim Hund bemerkbar?

Ein Hund spielt ausgelassen im Schnee.

Bei einer Analdrüsenentzündung treten beim Hund folgende Symptome auf:

  • Teilnahmslosigkeit und Lethargie
  • Hund rutscht auf dem Po (Schlittenfahren)
  • Der Hund hat Fieber
  • Unwohlsein und Schmerzen
  • Probleme beim Kotabsatz
  • Juckreiz
  • Vermehrtes Schlecken und Kratzen des Afterbereichs
  • Unangenehmer Mundgeruch beim Hund
  • Der Hund frisst nicht mehr 
  • Übelriechendes, vereitertes Sekret
  • Angeschwollene Analbeutel

Häufig bemerken Hundehalterinnen und Hundehalter, dass die Analdrüsen entzündet sind, wenn der Hund das bräunliche, übel riechende Sekret verliert und es sich zu Hause auf Decken oder Teppichen findet. Ein weiteres Anzeichen, dass die Analdrüse entzündet ist, ist das sogenannte Schlittenfahren auf dem Boden. Der Hund will damit seinen Juckreiz in der Afterregion lindern und rutscht mit dem Po über den Boden. Auch das Lecken des Afterbereichs und der damit einhergehende übelriechende Geruch aus dem Maul sind Symptome einer Analdrüsenverstopfung beim Hund.

Ohne die richtige Behandlung kann eine Analdrüsenentzündung beim Hund chronisch werden, sodass sich wiederum Abszesse an den Analdrüsen bilden können. Diese erkennen Sie an roten Schwellungen am After, die für Ihren Hund äußerst schmerzhaft sind und ihn beim Kotabsatz behindern können.

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Unser Tipp: Haben Sie eines oder mehrere Symptome einer Analdrüsenentzündung bei Ihrem Hund bemerkt und wissen nicht, ob ein Tierarztbesuch wirklich notwendig ist? Bei petolo erhalten Sie Rat von erfahrenen Tierärztinnen und Tierärzten in den eigenen vier Wänden – und zwar mit der kostenlosen Videosprechstunde von Dr. Fressnapf. Dank moderner Telemedizin bekommen Sie ganz einfach von Zuhause aus per Videocall schnelle Hilfe. Über die Kamera Ihres Smartphones oder Tablets kann sich die Online-Tierärztin bzw. der Tierarzt Ihren Vierbeiner genau anschauen und Ihnen eine Einschätzung geben, ob ein Vor-Ort-Termin in der Praxis sinnvoll ist. Deutet alles auf eine Analdrüsenentzündung bei Ihrem Hund hin, erhalten Sie eine Überweisung in eine Tierarztpraxis oder Tierklinik Ihrer Wahl – schnell und unkompliziert.

Wie lässt sich eine Analdrüsenentzündung bei einem Hund behandeln?

Eine Analdrüsenentzündung kann beim Hund behandelt werden, indem eine Tierärztin bzw. ein Tierarzt zunächst die verstopften Analbeutel durch eine Massage entleert. Je nach Schwere der Entzündung kann eine Spülung des Darms sowie der Ausführungsgänge der Afterregion mit einer entzündungshemmenden Lösung notwendig werden. So können Bakterien entfernt und der Afterbereich hygienisch gereinigt werden. Bei Fieber und einem schlechten Allgemeinbefinden des Hundes können Antibiotika Abhilfe verschaffen.

Es kann vorkommen, dass eine regelmäßige Entleerung der Analbeutel notwendig wird, wenn die Analdrüse beim Hund entzündet ist und sich immer wieder mit dem Sekret ohne eine selbstständige Entleerung füllt. In diesem Fall können Hundehalterinnen und Hundehalter die Analbeutel selbst entleeren. Wichtig ist jedoch, dass Sie eine manuelle Entleerung nicht ohne vorherige Anleitung einer Tierärztin bzw. eines Tierarztes durchführen. Achten Sie beim Entleeren auf Hygiene, nutzen Sie saubere Einweghandschuhe und reinigen Sie im Anschluss gründlich die Afterregion Ihres Hundes mit einem milden Mittel.

Bei einer Analdrüsenentzündung können Hausmittel dem Hund Linderung verschaffen. Dazu zählen warme Salzwasserkompressen, die Sie Ihrem Hund auflegen oder Bäder mit Calendula. Diese wirken entzündungshemmend und beruhigend. Aber auch Umschläge mit Kamille oder Ringelblume können die Symptome lindern.

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Gut zu wissen: Leidet Ihr Hund ständig an einer Analdrüsenentzündung, können die Analdrüsen von einer Tierärztin oder einem Tierarzt operativ entfernt werden. Um Hundehalterinnen und Hundehalter zu unterstützen, übernehmen wir von petolo daher nicht nur die Kosten tiermedizinisch notwendiger Behandlungen, sondern bieten je nach gewähltem Tarif auch eine Übernahme bis zu 100 % der Kosten für Operationen bei einem Unfall oder einer Krankheit wie der Analdrüsenentzündung an.

Was kostet die Behandlung einer Analdrüsenentzündung beim Hund?

Ein Hund blickt sein Frauchen oder Herrchen fragend an.

Je nach Schwere der Analbeutelentzündung beim Hund können für die Behandlung Kosten zwischen 135 € und 405 € anfallen. In jedem Fall wird es teurer, je länger die Entzündung unbehandelt bleibt. Denn so können sich Abszesse und Fisteln bilden, die einer aufwändigeren Behandlung bedürfen.

Die Kosten für tierärztliche Leistungen sind in der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) festgelegt. In der Regel setzt sich die Behandlung einer Analbeutelentzündung beim Hund aus den Kosten für die manuelle Entleerung der Analbeutel und bei Bedarf einer Spülung des Darms und der Afterregion zusammen. Weitere Kosten können für einen operativen Eingriff anfallen, etwa wenn die Analdrüsen immer wieder entzündet sind und es für den Hund eine große Belastung darstellt. Hierbei werden die Analdrüsen chirurgisch entfernt.

Dabei hat die Tierarztpraxis die Möglichkeit, zu verschiedenen Gebührensätzen abzurechnen, die ebenfalls in der Gebührenordnung festgelegt sind. Ist die Behandlung der Analdrüsenentzündung bei Ihrem Hund kompliziert, steigt der Gebührensatz – und somit auch die Kosten.

Welche Kosten für die Behandlung einer Analdrüsenentzündung beim Hund entstehen können, zeigt die folgende Tabelle¹:

Behandlungskosten
(1-facher GOT-Satz)
Behandlungskosten
(2-facher GOT-Satz)
Behandlungskosten
(3-facher GOT-Satz)
Analbeutelbehandlung:
manuelle Entleerung
je Seite
7,94 € 15,88 € 23,82 €
Analbeutelbehandlung:
Spülung je Seite
16,25 € 32,50 € 48,75 €
Chirurgische Entfernung
der Analbeutel je Seite
110,63 € 221,26 € 331,89 €
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Wichtig zu wissen: Sowohl für die Allgemeinuntersuchung als auch für das Ausschließen von anderen Erkrankungen fallen weitere Kosten an. Bei der OP wird der Hund unter Narkose gesetzt, was die Kosten ebenfalls beeinflusst.

Übernimmt die Hundekrankenversicherung die Kosten?

Die Kosten einer Behandlung der Analdrüsenentzündung bei einem Hund werden in der Regel von der Hundekrankenversicherungen übernommen. Kommt es jedoch zur Operation, decken viele reine Krankenversicherungen die Kosten nicht mehr ab. Bei petolo ist das anders: Wir bieten für Ihren Vierbeiner nicht nur vollen Schutz in der Krankenversicherung, sondern unterstützen Hundehalterinnen und Hundehalter auch bei den Kosten, die für eine Operation anfallen, wie etwa bei der chirurgischen Entfernung der Analbeutel.

Abhängig vom gewählten Tarif können Sie sich pro Jahr auf eine Kostenübernahme von bis zu 100 % verlassen. Denn wir von petolo wissen: Nur ein Vollschutz kann Ihrem Vierbeiner die bestmögliche Behandlung für ein langes Hundeleben bieten.

Mit der Hundekrankenversicherung von petolo profitieren Halterinnen und Halter von vielen Vorteilen:

  • In allen Tarifen handelt es sich um eine Vollversicherung inklusive Hundekrankenversicherung und Hunde-OP-Versicherung.
  • Abhängig vom gewählten Tarif übernimmt die Hundekrankenversicherung die Tierarztkosten Ihres Hundes für tiermedizinisch notwendige Behandlungen zu 100 %. 
  • Hohe GOT-Sätze? Kein Problem für uns. Wir erstatten die Behandlungskosten in der Tierarztpraxis bis zum 4-fachen Gebührensatz.
  • Bei uns ist Ihr Vierbeiner ab dem ersten Tag versichert, denn unsere Hundekrankenversicherung ist ohne Wartezeit.
  • Ob lokal in einer Tierarztpraxis oder online – Sie entscheiden, wo Sie Ihren Liebling behandeln lassen möchten.

Für die größtmögliche Flexibilität bieten wir Ihnen drei unterschiedliche Tarife: Entscheiden Sie sich einfach für den, der am besten zu Ihnen und Ihrem Hund passt.

Die Tarifübersicht von petolo für Hundekrankenversicherungen.

Kann man einer Analdrüsenentzündung beim Hund vorbeugen?

Das Vorbeugen einer Analdrüsenentzündung ist beim Hund immer besser als die Behandlung, wenn sich die Analdrüse bereits entzündet hat. Eine gesunde Darmflora kann durch die richtige Ernährung Problemen mit den Analdrüsen dauerhaft vorbeugen. Ist die Analdrüse beim Hund erst einmal entzündet, muss diese nicht nur behandelt, sondern auch die Ursachen dafür gefunden werden, um vorbeugende Maßnahmen in Zukunft treffen zu können.

Folgende Punkte sollten zur Vorbeugung einer Analdrüsenentzündung beachtet werden:

Futterumstellung

Ist beispielsweise der Hundekot zu weich und erschwert die Entleerung der Analdrüsen, ist eine Futterumstellung auf ein verdauungsfreundliches Futter notwendig. Darin sollten Präbiotika und Probiotika enthalten sein, die die Gesundheit der Darmflora unterstützen. Hausmittel, die bei einer Analdrüsenentzündung beim Hund vorbeugend wirken können, sind Leinsamen und geraspelte Möhren.

Allergene vermeiden

Sind Allergien die Ursache dafür, dass sich beim Hund die Analdrüse entzündet, sollten die jeweiligen Allergene vermieden werden.

Hygiene

Da insbesondere Hunderassen mit langem oder dichtem Fell Probleme mit der Hygiene haben und somit zu Entzündungen an der Analdrüse neigen, können Hundehalterinnen und Hundehalter das Fell im Afterbereich kürzen, um die Verstopfung der Ausführungsgänge wie etwa durch die Ansammlung von Kot, Schmutz und Bakterien sowie das Schlittenfahren des Hundes zu verhindern. Zudem kann die Afterregion mit lauwarmem Wasser und spezieller Hundeseife regelmäßig gesäubert werden.

Regelmäßige manuelle Entleerung der Analbeutel

Bei Bedarf und mit Absprache der Tierärztin bzw. des Tierarztes kann regelmäßiges, manuelles Entleeren durch Halterin oder Halter einer Analdrüsenentzündung beim Hund vorbeugen.

Ausreichende Bewegung

Regelmäßige Bewegung fördert bei Ihrem Hund die Darmaktivität und unterstützt so die eigenständige Entleerung der Analdrüsen. Auch ein gesundes Körpergewicht des Vierbeiners senkt das Risiko einer Analdrüsenentzündung.

Fazit: Analdrüsenentzündung beim Hund vorbeugen statt behandeln zu müssen

Ein Hund spielt mit seinem Ball in einem Park.

Hat sich bei Ihrem Hund die Analdrüse entzündet, ist das für Ihren Vierbeiner eine äußerst schmerzhafte Erfahrung. Die Ursachen für die Verstopfung der Analbeutel können unterschiedlich sein: falsches Futter, Allergien oder schlechte Hygiene. Daher ist es bei einem zur Analdrüsenentzündung neigenden Hund wichtig, die Ursache dafür zu vermeiden und so einer Entzündung vorzubeugen. Bleibt die Erkrankung unbehandelt, können sich Abszesse und Fisteln bilden, die im schlimmsten Fall zu einer Blutvergiftung führen können. Lassen Sie Ihren Vierbeiner regelmäßig von einer Tierärztin bzw. einem Tierarzt durchchecken, um ihn vor den Schmerzen der Analdrüsenentzündung zu bewahren.

Quellenangabe:

¹ https://www.bundestieraerztekammer.de/tieraerzte/beruf/got/

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