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Spondylose beim Hund: Symptome, Diagnose & Behandlung

Eine Spondylose tritt meist bei älteren Hunden und bei hoher körperlicher Belastung auf. Eine frühzeitige Erkennung der Erkrankung dient zur Erhaltung der Lebensqualität. Erfahren Sie, was Sie bei Spondylose für Ihren Hund tun können, welche Symptome auftreten können und wie behandelt werden kann.

Inhaltsverzeichnis

Eine Spondylose tritt meist bei älteren Hunden und bei hoher körperlicher Belastung auf. Eine frühzeitige Erkennung der Erkrankung dient zur Erhaltung der Lebensqualität. Erfahren Sie, was Sie bei Spondylose für Ihren Hund tun können, welche Symptome auftreten können und wie behandelt werden kann.

Krankheitssteckbrief: Spondylose bei Hunden

  • Symptome: Rückenschmerzen, unnatürliches Gangbild, eingeschränkte Beweglichkeit, neurologische Ausfälle und Lähmungen
  • Verlauf: Schubweise
  • Schwere der Erkrankung: Nicht lebensbedrohlich, kann allerdings stark die Lebensqualität mindern
  • Häufigkeit: 2 von 3 Hunden erkranken an einer Spondylose
  • Vorkommen: Grundsätzlich alle Hunde, ältere Hunde sowie Rassen wie Deutsche Schäferhunde, Rottweiler, Labrador Retriever, Dobermann und Basset Hound häufiger betroffen
  • Diagnose: Tierärztliche Untersuchung und bildgebende Verfahren
  • Behandlung: Hängt von der Schwere der Spondylose ab, konservative, medikamentöse und chirurgische Behandlung
  • Prognose: Bei frühzeitiger Erkennung und schneller Behandlung keine Einschränkung der Lebensqualität
  • Ansteckungsgefahr: Nicht ansteckend
  • Fachgebiet: Orthopädie

Was ist eine Spondylose beim Hund?

Bei der Spondylose beim Hund handelt es sich um eine degenerative, chronische Erkrankung der Wirbelsäule, die in Verknöcherungen (Spondylophyten) resultiert. Durch die Verknöcherungen an den Wirbelkörpern können umliegende Nerven eingeklemmt werden, sodass Schmerzen oder auch Lähmungen entstehen können. Auch wenn diese Knochenwucherungen an der gesamten Wirbelsäule entstehen können, sind allerdings meist Bereiche mit erhöhter Belastung betroffen. Abhängig von der Ausprägung der Erkrankung ist die Beweglichkeit des Hundes eingeschränkt. Am häufigsten sind Rassen wie Boxer, Schäferhund und Dackel von einer Spondylose betroffen.

Welche Ursachen hat eine Spondylose bei Hunden?

Ein Hund wird vom Tierarzt behandelt.

Zur hauptsächlichen Ursache einer Spondylose beim Hund zählt eine lang anhaltende Überlastung der Wirbelsäule, die durch unterschiedliche Faktoren ausgelöst werden kann:

  • Alter

Je älter ein Hund wird, desto höher wird auch die Wahrscheinlichkeit, dass degenerative Veränderungen an der Wirbelsäule auftreten.

  • Übergewicht

Ist Ihr Hund übergewichtig, kann das die Wirbelsäule und die Gelenke zusätzlich belasten und das Risiko für Spondylose erhöhen.

  • Fehlhaltung

Eine Fehlhaltung kann durch angeborene Fehlbildungen der Wirbelsäule, durch Schonhaltung oder eine Fehlbelastung der Muskulatur entstehen.

  • Bandscheibenvorfälle

Neben Bandscheibenvorfällen kann auch Wirbelgleiten einzelner Wirbel zu ungleichmäßiger Belastung der Wirbelsäule führen und einer Spondylose den Weg ebnen.

  • Übermäßige Belastung

Bei übermäßiger körperlicher Belastung, wie etwa bei intensiven sportlichen Aktivitäten, wird die Wirbelsäule des Hundes stark beansprucht, was ebenfalls zu Verknöcherungen an den Wirbeln führen kann. 

  • Traumata

Unfälle oder Verletzungen an der Wirbelsäule können für degenerative Veränderungen verantwortlich sein und zur Entwicklung von Spondylarthrose beim Hund beitragen.

Welche Symptome zeigt ein Hund mit Spondylose?

Ein Hund liegt in seinem Körbchen.

Je nach Schwere der Erkrankung können die Symptome einer Spondylose beim Hund variieren. In der Anfangsphase gibt es Anzeichen von allgemeinem Unwohlsein, was besonders deutlich wird, wenn der Hund nicht frisst oder niedergeschlagen ist. Im weiteren Verlauf der Spondylose können beim Hund weitere typische Symptome auftreten.

So erkennen Sie eine mögliche Spondylarthrose bei Ihrem Hund:

  • Schmerzen im Rücken
  • Schwierigkeiten beim Hinlegen und Aufstehen
  • Unnatürliches Gangbild
  • Steifer Rücken und Einschränkung der Beweglichkeit
  • Empfindlichkeit bei Berührungen am Rücken
  • Neurologische Ausfälle oder Lähmungen
  • Schlurfender Gang und schleifende Krallen
  • Plötzliches Aufschreien
  • Rüden urinieren wieder auf allen Vieren
  • Harnträufeln
  • Veränderungen im Verhalten (vermehrtes Liegen, kein Spielen mehr, kein Rennen, plötzliche Aggressionen, Zurückgezogenheit, kein Springen mehr auf das Bett oder Sofa)

Wie erfolgt die Diagnose einer Spondylose bei Hunden?

Für die Diagnose einer Spondylose beim Hund sind zunächst eine ausführliche Anamnese und gründliche körperliche Untersuchung durch eine Tierärztin oder einen Tierarzt wichtig. Dabei werden Hundebesitzerinnen und Hundebesitzer nach den spezifischen Symptomen gefragt und das Tier schließlich am Rücken untersucht. Dabei wird die Wirbelsäule auf Empfindlichkeit, Steifheit oder Schmerzempfinden getestet.

Für eine verlässliche Diagnose einer Spondylarthrose beim Hund werden bildgebende Verfahren hinzugezogen. Dazu zählen:

  • Röntgenaufnahmen

Ein Röntgenbild kann im Falle einer Spondylose beim Hund etwaige Knochenwucherungen (Osteophyten) an den Wirbelkörpern zeigen. Damit können das Ausmaß der Erkrankung und der genaue Ort ausgemacht werden.

  • Computertomographie (CT)

Ein CT-Scan ist detaillierter als ein Röntgenbild und kann die Spondylose beim Hund weiter eingrenzen.

  • Magnetresonanztomographie (MRT)

Mit einer MRT können weichere Gewebestrukturen und Bandscheiben untersucht werden.

Es gibt jedoch neben der Spondylose auch andere Erkrankungen, die ähnliche Beschwerden beim Vierbeiner verursachen können und während einer Diagnose ausgeschlossen werden müssen. Dazu zählen etwa Bandscheibenvorfälle, Arthritis, Wirbelsäulentumore und Infektionen der Wirbelsäule.

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Wie ist der Verlauf einer Spondylose bei Hunden?

Eine Spondylose beginnt beim Hund in der Regel schleichend, bis sich die ersten Symptome zeigen. Dies kann innerhalb von wenigen Monaten oder aber auch Jahren geschehen. Zunächst sind die Anzeichen für eine Spondylose beim Hund unspezifisch und erhärten sich im weiteren Krankheitsverlauf.

Die Verknöcherung der Wirbelsäule des Hundes beginnt meist an Schwachstellen wie Übergängen vom beweglichen zum starren Teil der Wirbelsäule. Sobald ein Wirbelabschnitt verknöchert ist, wird der nächste Abschnitt überlastet, sodass weitere Spondylophyten gebildet werden. Dabei können diese Knochenwucherungen an Größe zunehmen und mehrere Wirbelsäulenabschnitte vollständig verknöchern, was zur Versteifung der Wirbelsäule führen kann.

Was an der Spondylose beim Hund besonders ist, sind die für jeden Vierbeiner individuell verlaufenden Schübe. Diese können in die akute und passive Phase unterteilt werden. 

Akute Phase

Die akute Phase ist geprägt von starken Schmerzen, da in dieser Zeit der Körper die Verknöcherungen bildet, und kann von Entzündungen begleitet werden. Dabei können Lähmungen oder Inkontinenz beim Vierbeiner auftreten. Hat Ihr Hund solch einen Spondylose-Schub, sollten Sie schnellstmöglich eine Tierärztin oder einen Tierarzt aufsuchen, um die Schmerzen Ihres Lieblings zu lindern.

Passive Phase

In der passiven Phase klingen die Schmerzen ab und die Spondylophyten der einzelnen Wirbel sind miteinander verbunden.

Veterinärmedizinisch ist die Spondylose beim Hund in 5 Grade einteilbar:

Grad 0: Ihr Hund hat keine Spondylose.

Grad 1: Eine leichte Form mit kleineren Osteophyten, die weitestgehend keine Beschwerden verursachen.

Grad 2: Eine mittlere Form, bei der größere Verknöcherungen entstehen, die die ersten Symptome hervorrufen.

Grad 3: Eine schwere Form, bei der sich einzelne Verknöcherungsbrücken bilden und von typischen Symptomen begleitet werden.

Grad 4: Die schwerste Form (Endstadium), die aufgrund der Verknöcherungen zur starren Wirbelsäule führt.

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Welche Möglichkeiten zur Behandlung von Hunden mit Spondylose gibt es?

Eine Spondylose beim Hund kann konservativ, medikamentös und chirurgisch behandelt werden. Je nach Schweregrad, Symptomen und allgemeinem Gesundheitszustand entscheiden Tierärztinnen und Tierärzte, welche Therapie für den jeweiligen Hund mit Spondylose zum Einsatz kommt.

  • Konservative Therapie von Spondylose bei Hunden

Eine konservative Behandlung kommt in der Regel im Anfangsstadium und bei milden bis mittleren Formen einer Spondylose zum Einsatz. 

Eine Hunde-Physiotherapie kann dem Tier helfen, seine Beweglichkeit zu erhalten oder zu verbessern und Schmerzen zu reduzieren. Anhand von unterschiedlichen Übungen wird die Muskulatur des Vierbeiners gestärkt und die Flexibilität der Wirbelsäule gefördert.

Da Übergewicht beim Hund eine Ursache von Spondylose sein kann, ist Gewichtsmanagement wichtig. Dabei sollte die Ernährung des Hundes angepasst und ein Bewegungsprogramm zur Gewichtsreduktion geschaffen werden. Damit wird die Belastung der Wirbelsäule gesenkt.

Mit Nahrungsergänzungsmitteln (Glucosamin, Chondroitin) können die Gelenke in ihrer Gesundheit unterstützt und Symptome gelindert werden.

Um die Muskulatur des Hundes zu erhalten und ihren Abbau zu verhindern, ist regelmäßige, moderate Bewegung wichtig. So kann Ihr Liebling seine Beweglichkeit bestenfalls beibehalten. Extreme Belastungen sollten dabei jedoch vermieden werden.

  • Medikamentöse Therapie von Spondylose bei Hunden

Reichen konservative Behandlungsformen nicht aus, können Medikamente zur Schmerzlinderung verwendet werden.

Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAIDs) können eingesetzt werden, um Schmerzen zu lindern und Entzündungen zu reduzieren. Allerdings kann eine langfristige Anwendung zu Nebenwirkungen führen.

Bei besonders schweren Schmerzen können dem Vierbeiner starke Schmerzmittel verschrieben werden.

Zudem können Muskelrelaxantien Muskelverspannungen lösen und die damit verbundenen Schmerzen lindern.

  • Chirurgische Behandlung von Spondylose bei Hunden

Die letzte Möglichkeit, eine Verknöcherung der Wirbelsäule beim Hund  zu behandeln, sind chirurgische Eingriffe. Zum einen können die Osteophyten operativ entfernt werden, sodass sie nicht mehr auf die Nerven drücken oder diese einklemmen. In seltenen Fällen ist es notwendig, die Wirbelsäule operativ zu stabilisieren.

In der Regel reichen konservative und medikamentöse Behandlungen aus. Sollten diese nicht helfen, kommen chirurgische Eingriffe nur in Frage, wenn der Hund unter neurologischen Defiziten und unkontrollierbaren Schmerzen leidet. Welche Behandlungsmethode für Ihren Vierbeiner die richtige ist, hängt von seinem Alter, dem allgemeinen Gesundheitszustand und dem Zustand der Wirbelsäule ab. Tierärztinnen und Tierärzte bewerten dies ganz individuell.

Was kann man tun, wenn der Hund Spondylose hat?

Ein Hund wird massiert.

Hat Ihr Hund mit Spondylose einen akuten Schub, helfen schmerzlindernde Medikamente. Neben Schmerztabletten können auch Kortison-Injektionen gegen Entzündungen verabreicht werden. Zudem können Physiotherapie, Akupunktur oder Massagen zur Schmerzlinderung beitragen.

Hundehalterinnen und Hundehalter können auch selbst tätig werden und bei ihrem Hund für Bewegung sorgen. Dabei sollte allerdings auf Stop-and-Go sowie abrupte Bewegungen verzichtet werden. Zudem sind mehrere kleine Spaziergänge mit ihrem Liebling besser als seltene, lange Gassirunden. Hat Ihr Vierbeiner Übergewicht, ist eine Gewichtsreduktion wichtig. Auch Übungen für die Beweglichkeit und Entspannung sollten täglich durchgeführt werden.

Wärme durch eine Rotlichtlampe oder ein Körnerkissen können zur Entspannung der Muskulatur dienen und in der passiven Phase angewendet werden. Zudem können Sie die Wirbelsäule Ihres Vierbeiners mit einem orthopädischen Hundebett entlasten.

Wie ist die Lebenserwartung des Hundes bei Spondylose? 

Grundsätzlich hat eine Spondylose beim Hund keinen Einfluss auf die Lebenserwartung. Allerdings kann eine nicht behandelte Verknöcherung die Lebensqualität des Vierbeiners deutlich verschlechtern und zu hohem Leidensdruck führen.

Fazit: Prävention und Früherkennung sind entscheidend

Die Spondylose kann für den Hund zu einer sehr schmerzhaften Erkrankung werden, die unbehandelt zu Folgeerkrankungen wie Bandscheibenvorfällen führen kann. Daher ist es zur Prophylaxe grundsätzlich für Ihren Hund wichtig, Überlastungen zu vermeiden und den Vierbeiner seinem Alter und Konstitutionstyp entsprechend zu belasten. Mit einem Muskelaufbau können Schwachstellen ausgeglichen und die Wirbelsäule entlastet werden. Zudem kann eine optimale Hundeernährung für Idealgewicht sorgen. 

Sollten allerdings erste Anzeichen einer Spondylose erkennbar sein, kann ein Tierarztbesuch zur Diagnosestellung und Behandlung sinnvoll sein. Je früher diese degenerative Erkrankung festgestellt wird, desto besser kann sie behandelt und die Lebensqualität des Vierbeiners aufrechterhalten werden.

Quellenangabe:

Krankheiten