
Allergien bei Katzen: Symptome, Formen und Behandlung
Eine Allergie kann bei einer Katze jederzeit entstehen und unterschiedliche Auslöser haben. Um den Leidensdruck des Tieres bei einer allergischen Reaktion zu senken, ist die richtige Diagnose und passende Behandlung wichtig. Hier erfahren Sie alles Wichtige über Symptome, Auslöser und Behandlung.
Inhaltsverzeichnis
Eine Allergie kann bei einer Katze jederzeit entstehen und unterschiedliche Auslöser haben. Um den Leidensdruck des Tieres bei einer allergischen Reaktion zu senken, ist die richtige Diagnose und passende Behandlung wichtig. Hier erfahren Sie alles Wichtige über Symptome, Auslöser und Behandlung.
Das Wichtigste auf einen Blick: Allergien bei Katzen
- Symptome: Zu den häufigsten Symptomen einer allergischen Reaktion bei Katzen zählen Veränderungen der Haut sowie Juckreiz und resultierend daraus kahle Körperstellen, Krustenbildung oder offene Wunden.
- Auslöser: Auslöser können Bestandteile des Futters, Flohbisse, aber auch Umwelteinflüsse wie Pollen und Schimmelpilze sein.
- Diagnose: Mittels einer Ausschlussdiagnostik kann eine Tierärztin bzw. ein Tierarzt eine Eingrenzung der Allergene vornehmen. Zudem können Allergietests wie z. B. ein Hauttest oder Bluttest durchgeführt werden.
- Behandlung: Neben Medikamenten wie Kortison oder Antihistaminika kann je nach Ursache der Allergie eine Hyposensibilisierung vorgenommen oder bei einer Futtermittelallergie das Futter gewechselt werden.
Welche Symptome treten auf, wenn die Katze eine allergische Reaktion hat?
Hat eine Katze eine allergische Reaktion, können sich Symptome zeigen wie
- Juckreiz und Hautveränderungen
- rote oder gelbliche Schwellungen oder Geschwüre im Gesicht, am Bauch oder den Hinterbeinen
- Erbrechen
- Durchfall oder
- allergisches Asthma (erschwerte Atmung) und
- Niesen sowie Schnupfen
Hat Ihre Katze eine Allergie, kann sie zudem im Allgemeinen gereizt und mürrisch wirken. Sonst harmlose Umwelteinflüsse verursachen eine Abwehrreaktion des Immunsystems des Tieres, was sich durch Juckreiz und Veränderungen der Haut bemerkbar machen kann. Durch das Reiben und Lecken des Gesichts leiden einige der Tiere unter Haarausfall, offenen Wunden oder Krustenbildung. Besteht eine Futtermittelallergie, können bei der Katze Erbrechen und Durchfall auftreten. Tritt beispielsweise der Durchfall bei der Katze oder andere Beschwerden spontan und schubweise auf, kann dies auf eine Allergie hindeuten.
Welche Formen einer Allergie können Katzen bekommen?

Es gibt viele Auslöser für Allergien bei Katzen, die vom Futter über Pollen bis hin zu Milben oder Flöhen reichen können. Sollten Sie eine allergische Reaktion bei Ihrer Katze feststellen, ist ein Tierarztbesuch wichtig, um die passende Behandlung einleiten zu können.
Zu den häufigsten Auslösern einer Allergie bei Katzen gehören folgende:
- Futtermittelallergie / Futtermittelunverträglichkeit
Zu den Allergenen zählen Zutaten wie Getreide, bestimmte Fleischsorten, Konservierungsmittel oder andere im Futter enthaltene Stoffe.
- Flohspeichelallergie / Flohbissallergie
Katzen leiden bereits unter dem durch Flohbisse hervorgerufenen Juckreiz. Eine allergische Reaktion kann bei Katzen zudem auf den Flohspeichel entstehen.
- Kontaktallergie
Katzen kommen mit vielen Dingen in Kontakt, die bei ihnen eine Allergie auslösen können. Das können Pollen, Milben, Katzenstreu, aber auch Weichspüler sein. Hat die Katze plötzlich eine Allergie, können zudem kürzlich angewandte Medikamente der Auslöser dafür sein.
Doch auch die sogenannte atopische Dermatitis kann je nach Allergen nur saisonal oder auch ganzjährig auftreten. Zu den Allergenen der atopischen Dermatitis zählen beispielsweise Pollen und Milben, aber auch Schimmelpilze oder Duftstoffe.
Allergien auslösende Einflüsse im Überblick:
- Futtermittel
- Hausstaub
- Schimmelpilze
- Insektenstiche
- Antiparasitika (z. B. Flohmittel)
- Shampoos, Salben oder Puder
- Flöhe
- Pollen
- Milben
- Katzenstreu
- Medikamente
Des Weiteren können allergische Reaktionen in vier Typen eingeteilt werden:
- Sofort-Typ
Bei diesem Allergietypen tritt eine Reaktion des Immunsystems innerhalb von wenigen Sekunden oder Minuten auf und kommt bei Katzen am häufigsten vor. Dies ist beispielsweise bei allergischem Asthma der Fall.
- Zytotoxischer Typ
Bei dieser Variante bilden zellgebundene Antigene und körpereigene Antikörper Immunkomplexe, die Körperzellen wie Blutplättchen oder rote Blutkörperchen zerstören, sodass eine allergische Reaktion innerhalb weniger Stunden eintritt.
- Arthus- oder Immunkomplex-Typ
Ähnlich wie beim zytotoxischen Typ tritt eine allergische Reaktion innerhalb von wenigen Stunden durch die Bildung von Immunkomplexen auf. Allerdings ist hierbei die Reaktion nicht nur zellgebunden, sondern kann auch an frei beweglichen Antigenen entstehen, wie es beispielsweise bei allergischen Gefäßentzündungen der Fall ist.
- Verzögerter Typ
Beim verzögerten Allergietyp tritt eine Reaktion nach mehreren Stunden oder Tagen auf. Dabei ruft das Immunsystem eine Entzündung am Allergen hervor. Solch eine allergische Reaktion kommt bei Transplantationen nach einer Operation vor.
Diagnose und Behandlung einer Allergie bei Katzen

Bei Anzeichen einer Allergie der Katze kann eine Tierärztin bzw. ein Tierarzt mittels einer Ausschlussdiagnostik eine Eingrenzung der Allergene vornehmen. Zunächst wird jedoch eine Anamnese durchgeführt, die erste Hinweise und Symptome auf eine bestimmte allergische Reaktion der Katze bieten kann. Erhält Ihre Katze beispielsweise über ein Jahr eine Flohprophylaxe, ist eine Flohspeichelallergie bzw. Flohbissallergie eher unwahrscheinlich.
Nach der Anamnese gibt eine klinische Allgemeinuntersuchung, bei der sowohl die Atmung als auch der Puls, Herzschlag und die Körpertemperatur gemessen werden, Aufschluss über die Gesundheit des Tieres. Befindet sich alles im Normalbereich, wird anhand spezifischer Allergietests der Ursache der Allergie nachgegangen.
Zur Diagnose einer Futtermittelunverträglichkeit wird eine Ausschlussdiät vorgenommen. Das bedeutet, dass das bisherige Futter des Tieres sofort gegen anderes getauscht wird. Reagiert die Katze nicht mehr allergisch, deutet dies auf eine Futtermittelallergie hin. Zur Bestätigung des Verdachts kann die Katze erneut mit dem alten Futtermittel gefüttert werden. Erscheinen anschließend erneute Beschwerden, ist eine Futterallergie sehr wahrscheinlich.
War die Ausschlussdiagnostik nicht hilfreich, können Allergietests, wie etwa ein Hauttest oder Bluttest, vorgenommen werden.
Wie läuft ein Allergietest bei Katzen ab?
Grundsätzlich gibt es zwei unterschiedliche Verfahren eines Allergietests:
- Hauttest
Beim sogenannten Intrakutantest wird die Katze zunächst sediert und anschließend seitlich an der Brust oder am Bauch geschoren. Im nächsten Schritt werden an diese Stelle 30 bis 50 unterschiedliche Allergene injiziert. Nach etwa 20 Minuten wird durch Schwellungen oder Rötungen der Haut ersichtlich, auf welche Allergene die Katze reagiert.
- Bluttest
Für diesen Allergietest wird der Katze Blut abgenommen und im Labor auf Antikörper gegen beispielsweise Pollen, Schimmelpilze, Milben oder andere Umwelteinflüsse untersucht. Ist die Konzentration von Antikörpern gegen ein bestimmtes Allergen hoch, deutet das auf eine Allergie bei der Katze hin.
Wie kann man Allergien bei Katzen behandeln?
Eine Allergie kann zwar nicht geheilt, dafür aber die Symptome einer allergischen Reaktion der Katze gelindert werden. Dies ist beispielsweise durch Medikamente oder das Meiden der Auslöser für das Tier möglich. Je nach Allergie gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Behandlung. Auch eine Desensibilisierung kann ein hilfreicher Therapieansatz sein.
Flohspeichelallergie/Flohbissallergie
Eine Therapie bei Flohbefall ist mit der regelmäßigen und gründlichen Überprüfung des Katzenfells auf Flöhe verbunden. Hat die Katze eine Allergie, können Medikamente wie Kortison hinzugezogen werden. Damit wird die Abwehrreaktion des Immunsystems unterdrückt und so die durch die Katzenflöhe hervorgerufenen Symptome gelindert.
Atopische Dermatitis
Auch bei der atopischen Dermatitis kann neben Antihistaminika Kortison verwendet werden. Zudem sollten die zu Beschwerden führenden Allergene möglichst gemieden werden. Ist dies nicht möglich, könnte eine Desensibilisierung bzw. Hyposensibilisierung Ihrer Katze Linderung verschaffen. Dabei werden Ihrer Samtpfote bestimmte Allergene alle 3-4 Wochen injiziert, um dem Immunsystem eine andere Reaktion auf das jeweilige Allergen beizubringen.
Futtermittelallergie/Nahrungsmittelunverträglichkeit
Um eine Allergie gegen Katzenfutter bei Katzen zu behandeln, bedarf es viel Zeit und Geduld. Denn das passende Futter muss zunächst durch eine Ausschlussdiät gewählt und die Katze eine Zeit lang damit gefüttert werden. Nach der Eliminationsdiät wird wieder das ursprüngliche Katzenfutter verwendet und die Reaktion des Körpers beobachtet. Allerdings werden allergische Reaktionen nicht sofort sichtbar, sondern sind mit zeitlicher Verzögerung verbunden, was die Ausschlussdiät zu einer herausfordernden Therapie machen kann.
Zudem können entzündungshemmende Shampoos oder Spot-Ons zur Linderung der Beschwerden verwendet werden. Mit tierärztlicher Absprache kann bei Sekundärinfektionen die Verabreichung von Antibiotika oder Antimykotika helfen.

Kann man Allergien bei Katzen vorbeugen?
Einer Allergie vorzubeugen ist nicht möglich, da Allergien bei Katzen jederzeit entstehen können. Allerdings kann das Risiko von allergischen Reaktionen gesenkt werden, wenn Sie den Kontakt Ihrer Katze zu bekannten Allergenen meiden, bei Ihrem Vierbeiner regelmäßig eine Flohprophylaxe oder eine Desensibilisierung gegen andere Umwelteinflüsse durchführen.
Grundsätzlich sollten Katzenbesitzerinnen und -besitzer mindestens einmal pro Jahr einen Gesundheitscheck bei der Katze von einer Tierärztin oder einem Tierarzt durchführen lassen, um auch andere Erkrankungen frühzeitig zu erkennen oder auszuschließen. Die dafür anfallenden Kosten können von einer Katzenkrankenversicherung übernommen werden.
Fazit: Allergie behandeln und Lebensqualität verbessern
Auch wenn eine Allergie bei Katzen so wie auch bei uns Menschen nicht heilbar ist, kann sie dennoch gut behandelt werden. Allerdings kann es herausfordernd sein herauszufinden, wogegen genau die Katze allergisch reagiert. Das kann vom Futter über Pollen bis hin zu Hausstaubmilben oder Flöhen reichen. Um das Leiden Ihrer Samtpfote zu beenden, ist daher bei Verdacht einer Allergie ein Besuch in einer Tierarztpraxis wichtig. Die Tierärztin bzw. der Tierarzt kann anhand von Allergietests eine Diagnose stellen und Ihrer Katze die richtige Behandlung bieten.
Um das Risiko einer allergischen Reaktion zu mindern, kann es sich lohnen, das Tier einmal pro Jahr bei Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt untersuchen zu lassen. So können Sie nicht nur bei Allergien die Lebensqualität Ihrer Katze steigern, sondern auch etwaigen Erkrankungen vorbeugen.
Quellenangabe: