Eine Katze schreit.

Aortenthrombose bei Katzen: Ursachen, Symptome & Behandlung

Eine Aortenthrombose bei Katzen tritt vorwiegend bei Tieren mit einer Herzerkrankung auf. Eine frühzeitige Erkennung und schnelles Handeln sind wichtig für die Überlebenschancen Ihrer Katze bei einer akuten Aortenthrombose. Hier erfahren Sie alles Wichtige über Ursachen, Symptome und Behandlung.

Inhaltsverzeichnis

Krankheitssteckbrief: Aortenthrombose bei Katzen

  • Symptome: Plötzliche Lähmung der Hinterbeine, starke Schmerzen, kein fühlbarer Puls in der Leiste, kalte Hinterbeine, blau verfärbte Ballen an den Hinterpfoten
  • Verlauf: Akut auftretender Notfall, muss schnellstmöglich behandelt werden
  • Schwere der Erkrankung: Schwer, kann zum Tod der Katze führen
  • Häufigkeit: Häufige Begleiterscheinung bei Katzen mit Herzerkrankungen
  • Vorkommen: Grundsätzlich alle Katzen, unabhängig von Rasse, Alter und Geschlecht; Kater und Rassekatzen sowie ältere Katzen häufiger betroffen
  • Diagnose: Tierärztliche Untersuchung
  • Behandlung: Hängt von der Schwere der Thrombose ab, symptomatische Behandlung
  • Prognose: Hohe Sterblichkeit, bei frühzeitiger Erkennung und schneller Behandlung höhere Überlebenschance, Rückfälle möglich
  • Ansteckungsgefahr: Nicht ansteckend
  • Fachgebiet: Innere Medizin

Was ist eine Aortenthrombose bei Katzen?

Bei einer Aortenthrombose bei Katzen ist die Hauptschlagader (Aorta), welche Blut in die Hinterbeine transportiert, durch ein Blutgerinnsel (Thrombus) verstopft, sodass der Blutfluss gehemmt oder gar unterbrochen wird. Dies führt zu einer Lähmung der Hinterbeine und kann für das betroffene Tier extrem schmerzhaft sein. In den meisten Fällen ist eine zugrundeliegende Herzerkrankung der Katze die Ursache der Aortenthrombose. Die Diagnose kann die Tierärztin oder der Tierarzt meist anhand der typischen Symptome stellen. 

Ursachen für eine Aortenthrombose bei Katzen können sein:

  • Kardiomyopathie (Herzmuskelentzündung)
  • Kippfenster-Syndrom 
  • Tumore
  • Traumata mit Quetschungen

Thromben in der Aorta machen mehr als 90 % aller Thrombosen bei Katzen aus. Seltener finden sich bei Katzen auch Thromben in anderen Organen wie der Lunge, den Nieren, dem Gehirn, dem Darm oder der rechten Vorderbeinarterie.

Welche Symptome zeigt eine Katze mit Aortenthrombose?

Eine Katze mit gelähmten Hinterbeinen wird beim Tierarzt untersucht.

Die Aorta ist die große Hauptschlagader des Körpers, welche die inneren Organe und die Hinterbeine der Katze mit sauerstoffreichem Blut versorgt. Thrombosen treten in der Regel im Aufzweigungsbereich der Beinarterien auf und führen zu einer plötzlichen Lähmung eines oder beider Hinterbeine. Dieser Zustand ist extrem schmerzhaft, sodass betroffene Katzen aufgrund der starken Schmerzen meist schreien.

So erkennen Sie die Anzeichen einer Aortenthrombose bei Katzen:  

  • Plötzliche Lähmung der Hinterbeine
  • Starke Schmerzen
  • Kein Puls in der Leiste fühlbar
  • Die Hinterbeine sind kalt
  • Die Ballen der Hinterpfoten sind blau verfärbt
  • Befindet sich der Thrombus im Brustanteil der Aorta, sind die Vorderbeine gelähmt

Wie erfolgt die Diagnose einer Aortenthrombose bei Katzen?

Eine Katze bekommt eine Ultraschalluntersuchung.

Wenn Sie bei Ihrer Katze eines oder mehrere Anzeichen einer Aortenthrombose bemerken, sollten Sie so schnell wie möglich bei einer Tierärztin oder einem Tierarzt vorstellig werden. Diese oder dieser erkennt meist schon anhand der Symptome Ihrer Katze, ob es sich um eine Aortenthrombose handelt. Zur sicheren Diagnose wird die Tierärztin oder der Tierarzt meist noch folgende Untersuchungen durchführen:

Wie ist der Verlauf einer Aortenthrombose bei Katzen?

Eine Aortenthrombose bei Katzen ist meist die Folge einer Kardiomyopathie (Herzmuskelerkrankung). Wenn der Blutstrom des Herzens gestört ist, kann es zu einem Thrombus kommen. Setzt dieser sich dann in der Hauptschlagader fest und verhindert die Durchblutung der hinteren Gliedmaßen, kommt es zur Aortenthrombose. Nach 10 bis 12 Stunden versteifen sich die Wadenmuskeln der Hinterbeine, da sie an einer Unterversorgung mit Sauerstoff leiden. Zumeist leiden betroffene Tiere zudem aufgrund der häufig zugrunde liegenden Herzerkrankung zeitgleich unter starker Atemnot. Des Weiteren kann der Druck in den übrigen Blutgefäßen zu einem Lungenödem führen, da das Blut aus dem Herzen nicht richtig abfließen kann und es so zu einem Rückstau kommt. In manchen Fällen kommt es nach ein paar Tagen, aufgrund der mangelnden Durchblutung, zum Absterben des Gewebes der Gliedmaßen, sodass diese amputiert werden müssen.

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Gut zu wissen: Zeigt Ihre Katze eines oder mehrere Anzeichen einer Aortenthrombose, ist schnelles Handeln und eine umgehende tierärztliche Untersuchung wichtig, um das Risiko eines schweren Verlaufs zu mindern. Die über petolo verfügbare Katzenkrankenversicherung unterstützt Sie dabei auch im Notfall. Denn je nach gewähltem Tarif übernimmt der petolo Tierschutz bis zu 100 % der Tierarztkosten für Ihre Katze bis zum 4-fachen GOT-Satz (Gebührenordnung für Tierärzte). Das gibt Ihnen die Sicherheit, im Zweifel lieber einmal zu viel bei einer Tierärztin oder einem Tierarzt vorstellig zu werden, ohne dass Sie sich über finanzielle Belastungen Sorgen machen müssen. So können Sie hoffentlich einen schweren Verlauf einer Aortenthrombose Ihrer Katze verhindern und rechtzeitig notwendige Behandlungen beginnen. 
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Welche Möglichkeiten zur Behandlung von Katzen mit Aortenthrombose gibt es?

Die Behandlung der Aortenthrombose bei Katzen hängt von der Schwere der Erkrankung ab und kann folgende Maßnahmen umfassen:

  • Auflösung des Blutgerinnsels durch Medikamente, z. B. Heparin
  • Schmerzmittel zur Linderung der starken Schmerzen
  • Infusionen mit Elektrolyten zur Stabilisierung des Flüssigkeitshaushaltes
  • Chirurgische Entfernung des Thrombus, wenn möglich
  • Massage der schlecht durchbluteten Hinterbeine zur Förderung der Durchblutung
  • Behandlung der Grunderkrankung, z. B. mit Herzmedikamenten

Bei einer Aortenthrombose bei Katzen handelt es sich immer um einen Notfall. Die Katze leidet unter sehr starken Schmerzen und eine frühzeitig erfolgte Behandlung erhöht die Überlebenschance des Tieres. Deshalb zielt die Therapie bei einer Aortenthrombose bei Katzen in erster Linie darauf ab, die Verstopfung durch den Thrombus zu lösen, die Durchblutung der Gliedmaßen wiederherzustellen und der Katze die Schmerzen zu nehmen.

Zunächst werden der Katze daher in der Regel starke Schmerzmittel und Infusionen verabreicht, um die Schmerzen zu lindern und das Tier zu stabilisieren. Anhand des Schweregrades des Blutgerinnsels und des Zustands der Katze entscheidet die Tierärztin oder der Tierarzt dann, ob der Thrombus durch einen operativen Eingriff oder durch Medikamente aufgelöst wird. Zudem muss geprüft werden, ob eine Herzerkrankung die Ursache der Aortenthrombose bei der Katze ist, sodass diese im Anschluss mit entsprechenden Medikamenten behandelt und damit das Risiko einer erneuten Thrombose verringert werden kann.

Gibt es eine Aussicht auf Heilung für Katzen mit Aortenthrombose?

Die Prognose für Katzen mit einer Aortenthrombose hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Schweregrad der Erkrankung und der rechtzeitigen Behandlung. Bis zu 70 % der Katzen sterben bereits in der ersten Phase der Thrombose. Bei überlebenden Katzen steigt das Risiko einer erneuten Thrombose: Bei 50 % der Tiere kann es zum erneuten Auftreten einer Aortenthrombose kommen.

Wenn die Katze eine Aortenthrombose überstanden hat, ist eine vollständige Heilung nicht garantiert. Denn durch die mangelnde Durchblutung sind die Nerven und das Gewebe der Gliedmaßen oft dauerhaft geschädigt, sodass die Lähmungen bestehen bleiben können.

Ist eine Vorbeugung einer Aortenthrombose bei Katzen möglich?

Eine direkte Vorbeugung einer Aortenthrombose ist nicht möglich. Da jedoch eine Kardiomyopathie oder andere Herzerkrankungen die häufigsten Ursachen für eine Aortenthrombose bei Katzen sind, sollten Katzenbesitzerinnen und -besitzer Ihre Katze mindestens einmal pro Jahr von einer Tierärztin oder einem Tierarzt untersuchen lassen. Ab einem Alter von 7 oder 8 Jahren sollte im Rahmen der geriatrischen Vorsorgeuntersuchung regelmäßig ein Herzultraschall gemacht werden.

Wie gelingt die Rehabilitation für Katzen mit Aortenthrombose?

Eine Katze mit bandagierten Beinen beim Tierarzt.

Bei Katzen, die eine Aortenthrombose überleben, ist eine umfassende Nachsorge und Rehabilitation erforderlich. Dies kann mit folgenden Maßnahmen zur Unterstützung der Heilung gelingen:

  • Regelmäßige Nachuntersuchungen bei einer Tierärztin oder einem Tierarzt zur Überwachung des Fortschritts und der Anpassung der Therapie, um das Risiko einer erneuten Aortenthrombose bei Ihrer Katze zu verringern.
  • Physiotherapie, um die Muskelfunktion und -kraft in den betroffenen Beinen wiederherzustellen
  • Unterstützende Hilfsmittel wie Bandagen oder Gehhilfen, um die Mobilität Ihrer Katze zu fördern
  • Eine ausgewogene Ernährung Ihrer Katze, die auf ihre spezifischen Bedürfnisse abgestimmt ist, insbesondere wenn eine Grunderkrankung wie eine Kardiomyopathie vorliegt

Stressreduktion und das Schaffen einer ruhigen, komfortablen Umgebung für Ihre Katze während der Genesungsphase

Fazit: Prophylaxe und Früherkennung sind entscheidend

Die Aortenthrombose bei Katzen ist eine ernste Erkrankung, die sofortiges Handeln erfordert. Die frühzeitige Erkennung der Symptome und die rasche Einleitung der Behandlung sind entscheidend für eine positive Prognose und höhere Überlebenschance für Katzen mit akuter Aortenthrombose. Die frühzeitige Behandlung durch eine Tierärztin oder einen Tierarzt sowie die sorgfältige Nachsorge und Rehabilitation können dazu beitragen, die Lebensqualität und -dauer von Katzen, die einen solchen Notfall überleben, zu verbessern.

Um das Risiko einer Aortenthrombose und anderer schwerwiegender Erkrankungen bei Ihrer Katze zu verringern, ist es wichtig, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen bei Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt wahrzunehmen. So können Sie die Lebensqualität Ihrer Katze steigern und dafür sorgen, dass sie lange gesund bleibt.

Quellenangabe:

Krankheiten