
Würmer beim Hund: Wurmarten, Symptome & Vorbeugung
Würmer können Hunde häufiger befallen, als einige Menschen annehmen. Doch oft bleibt ein Wurmbefall lange unerkannt. Erfahren Sie daher hier, welche Wurmarten es gibt, welche Symptome beim Hund auf Würmer hindeuten und wie Sie einem Befall durch die Parasiten vorbeugen können.
Inhaltsverzeichnis
Krankheitssteckbrief: Würmer beim Hund
- Ursachen: Ansteckung über Kot, rohes Fleisch, Infektion im Mutterleib, Übertragung durch Zwischenwirt, Fell und Co.
- Symptome: Auf dem Hintern rutschen, Gewichtsverlust, Blähbauch, Erbrechen, Verstopfung, Durchfall, Mangelerscheinungen
- Verlauf: Verstärkung der Symptome, je nach Wurmart Schädigungen am Magen-Darm-Trakt oder an Herz oder Lunge
- Schwere der Erkrankung: Abhängig vom Fortschritt und Wurmart
- Häufigkeit: Sehr häufig, vor allem bei Welpen und immungeschwächten Hunden
- Vorkommen: Bei allen Rassen
- Diagnose: Untersuchung des Kots
- Behandlung: Entwurmung durch Wurmkur
- Prognose: Je nach Schwere des Befalls heilbar
- Ansteckungsgefahr: Ansteckend für Tiere und Menschen
- Fachgebiet: Labordiagnostik
Ursachen: Wie kommt es zu einem Wurmbefall beim Hund?

Es gibt viele Arten, wie Hunde sich mit Würmern anstecken können. Einige mögliche Optionen, wie es zur Infektion mit den Parasiten kommen kann, sind:
- Infektion im Mutterleib: Leidet das Muttertier an Hundewürmern? Dann können sich die Welpen bereits im Mutterleib damit anstecken. Einige Rundwürmer werden sogar zu 98 % im Mutterleib auf den Welpen übertragen.
- Übertragung durch Muttermilch: Selbst nach der Geburt können Würmer bei Welpen durch das Muttertier auftreten. Einige Wurmarten (z. B. Spulwürmer und Hakenwürmer) gelangen nämlich über die Muttermilch in den Welpen.
- Ansteckung über Kot anderer Tiere: Schnüffelt oder leckt der Hund beim Spaziergang am Kot anderer Hunde? Darüber ist ebenfalls eine Ansteckung mit Würmern, Larven oder Wurmeiern möglich. Selbst, wenn die Hundehalterin oder der Hundehalter etwas Kot am Schuh hat, kann dies eine Quelle für Larven oder Eier darstellen.
- Übertragung durch Zwischenwirte: Der Hund ist Endwirt für verschiedene Würmer, die Zwischenwirte auf die Fellnase übertragen. Je nach Wurmart können daher Flöhe, Schnecken, Mäuse, Fliegen und andere Tiere für den Wurmbefall des Hundes verantwortlich sein.
- Infektion über Futter: Rohes Fleisch kann Würmer, Wurmeier oder Larven an den Hund übertragen. Dies kann sowohl beim Barfen passieren, als auch bei nicht ausreichend gegartem Fleisch oder beim Verzehr von Beutetieren.
- Befall durch anhaftende Wurmeier: Einige Wurmarten können bis zu 200.000 Eier pro Tag produzieren. Je Gramm Kot kann dies bis zu 50.000 Wurmeier bedeuten. Diese finden sich jedoch nicht nur im Hundekot selbst, sondern können auch am Fell des Hundes haften. So können die Eier auch an Kleidung und Händen anhaften. Dadurch werden die Eier mit ins Haus gebracht oder durch Streicheln an die Fellnase oder ein anderes Tier übertragen werden.
Faktoren, die einen Wurmbefall beim Hund begünstigen
Jeder Hund kann sich unbewusst mit Parasiten infizieren – bei einem Spaziergang oder Zuhause. Es gibt jedoch einige Faktoren, die eine Infektion begünstigen. So ist es wahrscheinlicher, dass sich Welpen bereits beim Muttertier infizieren und Hunde mit einem schwachen Immunsystem Würmer bekommen.
Achten Sie auf Anzeichen für einen Wurmbefall bei Hunden, die auf der Jagd sind, unbeaufsichtigten Auslauf haben und viel mit anderen Tieren spielen. Auch beim Barfen kann das rohe Fleisch eine mögliche Gefahrenquelle für Hundewürmer sein.
Können Würmer vom Hund auf den Menschen übertragen werden
Ja, einige Würmer beim Hund (z. B. Spulwürmer oder Bandwürmer) können auch Menschen und andere Tiere anstecken. Besonders gefährdet sind Kinder und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem. Dabei können die Symptome von leichtem Unwohlsein bis hin zu Hautausschlag, Blindheit und lebensbedrohlichen Zysten reichen. Umso wichtiger ist es, Würmer beim Hund rechtzeitig zu erkennen und die Behandlung zu beginnen. Der Besuch einer Tierärztin oder eines Tierarztes kann helfen, einige Anzeichen des Hundes für Würmer abzuklären und das weitere Vorgehen zu besprechen.
Was sind die häufigsten Wurmarten, von denen Hunde befallen werden können?
Würmer – auch Endoparasiten genannt – gibt es in vielen verschiedenen Arten. Sie unterscheiden sich oft hinsichtlich der Übertragungsart und des Verlaufs des Befalls. Je nach Region treten einige Würmer besonders oft bei Hunden auf, in Deutschland zählen die nachfolgenden Wurmarten zu den häufigsten:
- Spulwürmer: Am häufigsten infizieren sich Hunde mit Spulwürmern. So zeigen Studien, dass etwa 20 % der Junghunde und ca. 3-7 % der ausgewachsenen Hunde von diesen Würmern befallen sind. Die Ansteckung des Hundes mit den Würmern erfolgt bei dieser Art zumeist über Wurmeier.
- Bandwürmer: Zu den Bandwürmern zählen unter anderem der Gurkenkernbandwurm, der Fuchsbandwurm aber auch Madenwürmer beim Hund. Während der Fuchsbandwurm seltener ist, gehört der Gurkenbandwurm zu den am häufigsten vorkommenden Bandwürmern. Hunde nehmen die Parasiten durch das Fressen von Beutetieren (Zwischenwirte) auf, woraufhin sich der Bandwurm beim Hund im Magen-Darm-Trakt ansiedelt.
- Hakenwürmer: Die Anzahl betroffener Hunde mit Hakenwürmern liegt mit etwa 2,2 % deutlich unter der Häufigkeit der Spulwürmer. Dennoch ist dieser Parasit nicht zu unterschätzen, da der Hund die Würmer sogar über die Haut aufnehmen kann. Die Ansteckung kann dabei sowohl über das Muttertier als auch über kontaminierte Gegenstände, Kot, Erde oder gar über Pflanzen erfolgen.
- Lungenwürmer: Wie der Name der Parasiten bereits sagt, lassen sich Lungenwürmer in den Lungen der Hunde nieder. Dies kann langfristig zu erheblichen Schäden, Kurzatmigkeit und anderen Symptomen beim Hund durch die Würmer führen. Hunde können sich anstecken, indem sie Zwischenwirte wie Schnecken, Mäuse oder Vögel fressen.
- Herzwürmer: Stechmücken können Herzwürmer an den Hund übertragen. Die Häufigkeit nimmt in wärmeren Klimazonen zu, doch auch in Deutschland ist die asiatische Tigermücke zum Teil bereits verbreitet. Über den Stich gelangen die Larven der Herzwürmer in den Blutkreislauf und befallen das Herz der Fellnase. Dabei können die Herzwürmer sehr gefährlich werden, da sie eine Länge bis zu 30 cm erreichen.
- Peitschenwürmer: Bei Peitschenwürmern erfolgt die Ansteckung des Vierbeiners meist durch die Übertragung von Wurmeiern durch infizierten Kot. Dabei können die Eier unter perfekten Bedingungen (feuchter Boden) sogar mehrere Jahre überleben. Infiziert sich der Hund mit den Peitschenwürmern, schlüpfen die Larven und siedeln sich im Darm an. Die Würmer können bis zu 7 cm lang werden und Infektionen verursachen.
Welche Symptome stellen Anzeichen auf Würmer beim Hund dar?

Je nachdem, welche Wurmart den Hund befallen hat, kann Ihr Vierbeiner unterschiedliche Anzeichen zeigen. Folgende Symptome beim Hund können auf Würmer hindeuten:
- Erbrechen, Verstopfung oder Durchfall beim Hund
- Blut im Kot oder im Urin des Hundes
- Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit des Vierbeiners
- Der Hund hat Atemprobleme oder Husten (insbesondere bei Lungenwürmern und Herzwürmern)
- Sie bemerken einen Blähbauch
- Hund rutscht auf dem Hintern (Schlittenfahren)
- Mangelerscheinungen und stumpfes Fell
Sind Würmer für Hunde gefährlich?
Entdecken Sie die Würmer aufgrund der Symptome des Hundes schnell und beginnen Sie rechtzeitig mit der Behandlung, kann der Befall ungefährlich sein. Bei einem fortgeschrittenen Befall kann es jedoch je nach Wurmart zu schweren Krankheiten, Infektionen, Folgeerkrankungen und sogar zum Tod des Hundes kommen. Klären Sie daher Symptome für einen möglichen Wurmbefall des Hundes rechtzeitig mit Ihrer Tierärztin oder mit Ihrem Tierarzt ab. Dadurch können Sie den Hund rechtzeitig entwurmen und Schädigungen an den Organen vorbeugen.
Welche Behandlungen sind möglich, wenn der Hund Würmer hat?

Hat der Welpe oder der Hund Würmer, stehen zur Behandlung verschiedene Wurmkuren zur Verfügung. Es gibt unterschiedliche Präparate, deren Einsatz oft davon abhängig ist, welche Wurmart den Hund befallen hat. In der Tierarztpraxis erhalten Sie Präparate in verschiedenen Darreichungsformen, um Ihren Hund zu entwurmen.
Um eine Diagnose zu stellen und festzustellen, ob der Welpe oder Hund Würmer hat, untersuchen Tierärztinnen und Tierärzte oft deren Kot. Sie setzen dazu auf Methoden wie Flotationsverfahren oder Trichterverfahren. Einige Wurmtypen können Tierarztpraxen auch durch eine Blutuntersuchung beim Hund oder ein Bildgebungsverfahren bestimmen. Die Dauer der Behandlung des Hundes bei Würmern hängt vom Wurmtyp und vom Präparat ab. Schließlich soll die Entwurmung alle Eier, Larven und Würmer unschädlich machen.

Kann man Würmern beim Hund vorbeugen?
Ein Wurmbefall lässt sich selten vollständig vorbeugen, da die Gefahrenquellen vielerorts lauern. Durch regelmäßige Wurmkuren können Sie diesen jedoch immer in einem frühen Stadium behandeln und den Hund von Würmern befreien. Die ESCCAP (European Scientific Counsel Companion Animal Parasites) empfiehlt 4-mal pro Jahr eine Entwurmung für die normale Risikogruppe. Hunde, die beispielsweise auf Jagd gehen oder Beutetiere zu sich nehmen, sollten sogar bis zu 12 Mal im Jahr eine Wurmkur erhalten.
Neben den Wurmkuren sollten Sie beim Spaziergang die Augen aufhalten, damit Ihr Hund kein Aas oder Kot zu sich nimmt. Waschen Sie sich regelmäßig die Hände, entfernen Sie immer den Kot Ihres Vierbeiners und achten Sie beim Barfen auf eine hohe Qualität des Fleisches. So können die Gefahren reduziert werden, dass Hunde sich mit Würmern infizieren.
Fazit: Würmer beim Hund erkennen und vorbeugen
Vermuten Sie Würmer bei Ihrem Welpen oder Hund? Nehmen Sie Anzeichen für einen Wurmbefall beim Hund immer ernst und lassen Sie sich von einer Tierärztin oder einem Tierarzt beraten. Diese kennen die geeignete Behandlung, um den Hund zu entwurmen.
Damit es erst gar nicht so weit kommt, können Sie Ihren Vierbeiner mehrmals im Jahr mit einer Wurmkur behandeln lassen. Achten Sie bei Spaziergängen zudem darauf, dass Ihr Vierbeiner nicht an den Kot anderer Hunde geht und entsorgen Sie auch die Häufchen Ihrer eigenen Fellnase.
Quellenangabe:
- https://www.griffon-vom-hellbach-tal.de/index.php/zuchtinfos-und-gesundheit/gesundheit/453-entwurmung.html
- https://www.vetion.de/fokus/Wurmbefall-beim-Hund/76/
- https://parasitenportal.de/parasiten/wuermer/hundespulwurm/
- https://parasitenportal.de/hund/wuermer/
- https://www.medivetgroup.com/de-de/dienstleistungen/parasitenbehandlung/wuermern/wurmer-bei-hunden/
- https://flexikon.doccheck.com/de/Trichuriose_(Hund)
- https://www.esccap.de/parasiten/wuermer/wie-oft-hunde-entwurmen/